Die Premiere von „The Tyrant“ wird ab ca. 19.50 Uhr Italien weit auf Rai Radio 3/ Suite LIVE aus dem Stadttheater Bozen übertragen. Durch die Sendung führt die Journalistin Emilia Compagna. Im Hörfunk-Programm des Rai Senders Bozen wird „The Tyrant“ am Mittwoch, 14. März ab 19.40 Uhr zu hören sein.Inspirationsquelle für das Musikstück „The Tyrant“ ist das Werk „Un re in ascolt“(Ein König horcht) von Italo Calvino. Die Handlung dreht sich um die klaustrophobische Existenz eines Tyrannen, der aus Angst vor seiner Entmachtung, niemals seinen Thron verlässt und nur anhand von Tönen und Klängen wahrnimmt, was in seinem Reich geschieht. Nach Jahren absoluter Kontrolle und Machtausübung, zeigt der Despot Schwäche und wird von Zweifeln und Angst übermannt. „The Tyrant“ regt dazu an, über einen der Kernpunkte des sozialen Zusammenlebens unserer Zeit nachzudenken: das Thema der guten oder schlechten Regierung. Aus diesem Anlass hat Cuno Tarfusser, Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, ein Vorwort für die Broschüre verfasst. Zudem wird er am 10. Februar um 18.30 Uhr am Einführungsgespräch teilnehmen.Um The Tyrant dreht sich auch die aktuelle Ausgabe des im Jahr 2011 mit dem Premio Abbiati prämierten Schulprojektes Oper@4u (Für Oberschulen).Der amerikanische Komponist Paul Dresher und sein Librettist Jim Lewis haben die von Calvino vorgegebene Form des Monologs beibehalten. Der Mittelpunkt des Stückes ist also ein einziger Sänger (ein Tenor). Um seinen Gesang und sein Handeln herum gruppiert sich das Musikensemble Accademia Neue Musik Bolzano (Flöte: Pedro Lopez Campos; Klarinette: Yvonne Rigger; Percussion: Florian Grossrubatscher; Klavier: Peter Valentovic; Violine: Xhoan Shkreli; Violoncello: Esther Saladin).In der laufenden Inszenierung übernimmt der Tenor Michael Bennett, der bereits in Alex Brücke Langer mitgewirkt hat, die Hauptrolle. Die musikalische Leitung obliegt Peter Valentovic, Regie führt der Brite Michael Hunt. Er erläutert: „In unsere Inszenierung geht es vor allem um die Psychologie des Menschen. Warum ist der König/ Tyrann zu dem geworden, was er ist? Wir sind in der Berichterstattung tagtäglich mit den Verbrechen solcher Tyrannen konfrontiert, dass es uns zu einfach erschien, diesen Weg auch in unserem Stück einzuschlagen. Ich bin vielmehr daran interessiert, was mit einem Menschen passiert, der in völliger Isolation lebt und nur noch die Stimme hört, die in seinem eigenen Kopf existiert.“Paul Dresher ( Komponist) Der 1951 in Los Angeles geborene Paul Dresher war Schüler von Robert Erickson, Roger Reynolds, Pauline Oliveros und Bernard Rands. Zahlreiche Einflüsse prägen seine musikalische Sprache, darunter auch der Minimalismus sowie afrikanische, indische und balinesische Musik. Seine Ausdrucksmittel sind vielfältig und umfassen sowohl Opern als auch Experimente mit elektro-akustischer Musik, symphonische Kompositionen, Kammermusik und Musikstücke für Theater-, Tanz- und Kinoproduktionen. Dresher leitet seit über zwanzig Jahren ein eigenes Ensemble. Er war weiters für zahlreiche Plattenfirmen tätig. Seine Kompositionen sind bei Lovely Music, New World, CRI, Music And Arts, New Albion erschienen.Peter Valentovic (Musikalische Leitung) Peter Valentovic wurde in der Slowakei geboren. Er beginnt sein Musikstudium zunächst als Pianist und gewinnt zahlreiche Wettbewerbe. An der Wiener Musikuniversität und am Conservatoire National Superiéur in Paris studiert er das Dirigieren. Noch in seiner Studienzeit in Wien erfolgt mit 21 Jahren sein Debüt: er dirigiert Le Nozze di Figaro. Er hat bis heute zahlreiche bedeutende Werke geleitet, wie Nabucco, Cavalleria Rusticana, Gianni Schicchi, Elektra, Aida, La Traviata. Am Stadttheater Bozen hat er Salome, Elektra und Fidelio musikalisch einstudiert und im letzten Jahr gab er sein Debüt mit dem Haydn Orchester von Bozen und Trient. Seine Engagements haben sich nach Wien erweitert, wo er an der Wiener Staatsoper die Janá?ek Neuinszenierung Aus einem Totenhaus für Franz Welser-Möst musikalisch einstudierte und als Sprachcoach tätig war.Michael Hunt (Regie) Hunt studierte zunächst Chemie an der Universität seiner Heimatstadt Liverpool bevor er am dortigen Everyman Theatre seine Karriere als Regisseur begann. Er war seitdem künstlerischer Leiter verschiedener Theaterhäuser und Festivals und hat mehrere Opern inszeniert. In den frühen Neunziger-Jahren war er Direktor der Darstellenden Künste bei den Riverside Studios in London und hat mit namhaften Künstlern wie Merce Cunningham, Peter Brook und Robert Wilson zusammengearbeitet. Des Öfteren führte in seine Arbeit nach Russland wo er 2010 im Gulag in der russischen Region Perm, einem ehemaligen Lager für politische Häftlinge, Beethovens Fidelio mit über 500 Mitwirkenden inszeniert hat. Für diese Inszenierung wurde er in Anerkennung seines außerordentlichen Beitrages für das russische Theater als erster Nichtrusse mit dem Perm State Prize for Culture ausgezeichnet.Jason Southgate (Bühnenbild und Kostüme)Der Kostüm- und Bühnenbildner Jason Southgate ist in den Bereichen Theater, Musik, Tanz und Kino tätig. Seine Arbeit hat in an so bedeutenden britischen Theaterhäusern wie The Royal Opera House Covent Garden, Royal Academy of Dramatic Arts, Theatre Royal Haymarket, Citizens Theatre Glasgow, Buxton Festival Opera, Mids Wales Opera, Nottingham Playhouse oder Arcola Theatre gearbeitet. Seine internationalen Engagements führten ihn zu den Bregenzer Festspielen, zum Honk KOng Arts Festivals, zum Salzburger Landestheater, zur Oper in St. Petersburg, usw. Im Opernbereich hat er unter anderemMichael Bennett (Darsteller) Michael Bennett ist einer der vielseitigsten Tenöre seiner Generation und hat in unterschiedlichen Opernproduktionen mitgewirkt, wie beispielsweise Carmen an der Staatsoper Leipzig, Dido und Aeneas mit Sasha Waltz, Signor Goldoni von Luca Mosca und Jukebox all’Idrogeno di Philip Glass. Am Stadttheater Bozen hat er 2003 und 2010 in der Rolle des Alaxander Langer in Giovanni Verrandos Alex Brücke Langer überzeugt.