Es gab Zeiten, da spielte sich das Leben von Ulrich und Otto Messner auf der Bühne, im Probelokal und im Tonstudio ab. Ein Konzert reihte sich an das andere, unterbrochen lediglich von TV-Auftritten mit berühmten Künstlern und CD-Aufnahmen. Bis zu 3 Mal wöchentlich begeisterten Vincent & Fernando am Höhepunkt ihrer Karriere die Fans und ein Millionenpublikum vor den Fernsehgeräten. Mittlerweile ist es in ihrem Alltag etwas ruhiger geworden. Mit knapp 50 Auftritten und damit um etwa einem Drittel weniger als vor Corona sind die beiden aber absolut glücklich. „Man wird ja nicht jünger“, sagt Otto, Jahrgang 1965, augenzwinkernd. Und schließlich geht er, wie sein um 2 Jahre älterer Bruder, nach wie vor einem Vollzeitjob nach. <h3> 2 Autodidakten</h3>„Die Musik war immer unser Hobby“, wenngleich ein sehr zeitintensives, das dem Duo nur wenig Schlaf, aber unerwartet großen Erfolg einbrachte. Otto und Ulrich – er wird von allen Ulli genannt – sind nämlich quasi Autodidakten, haben sich lediglich im Privatunterricht aus- und weitergebildet. Ihre Karriere begann vor 35 Jahren in einem Törggelekeller. „Wir sind dort <?SchriftWeite SchriftWeite="97ru"> nur eingesprungen, hatten kaum<?_SchriftWeite> Lieder im Repertoire.“ Den Zuhörern gefiel“s trotzdem, und noch mehr den beiden Musikanten, die wie elektrisiert von der Stimmung im Keller ihre Proben intensivierten. Immer öfter wurden sie für Feste, Hochzeiten und andere Veranstaltungen engagiert, zunächst als „Die Musimocher“, mit zunehmendem Erfolg als Vincent & Fernando. 2009 dann der Höhepunkt: Nach 3 Mal Platz 2 beim Grand Prix der Volksmusik – dem damals bekanntesten TV-Format für volkstümliche Interpreten und Gruppen – führte sie „Der Engel von Marienberg“ 2009 zum Sieg.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="901406_image" /></div> <BR />Während dieser Erfolgswelle nahmen sich Ulli und Otto auch Auszeiten von ihren Brotberufen. Ansonsten aber blieb das Musikmachen für sie die schönste Nebensache der Welt. Das war und ist ihnen wichtig, „weil wir dadurch mit einer anderen Leidenschaft an die Sache herangehen können, als unter dem Druck, unsere Familien damit ernähren zu müssen“. Dennoch ist es oft ein harter Nebenjob. Regelmäßig wird geprobt – „sonst geht es schnell abwärts“, und vor allem jetzt in der warmen Jahreszeit geben Vincent & Fernando durchschnittlich jedes zweite <?SchriftWeite SchriftWeite="91ru"> Wochenende Konzerte im deutsch-<?_SchriftWeite> <BR />sprachigen Raum.<BR /><BR /><h3> Der Ausdauersportler</h3>Im Unterschied zu früher ist den Musikern heute auch etwas Freizeit gegönnt. Vincent – das ist Ulli – verbringt sie meistens sportlich: „Im Frühling und im Herbst auf dem Rennrad, im Winter beim Langlaufen und im Sommer im Schwimmbad.“ In seiner Jugend war er sogar Leistungsschwimmer – Andrian hatte damals eine sehr gute Mannschaft. Danach wechselte er zum Fußball, spielte sogar mit St. Pauls in der Oberliga – bis der Meniskus dran glauben musste. Inzwischen frönt er lieber dem knieschonenden Ausdauersport. Auf dem Rad abends noch die knackige Steigung nach Prissian hoch über Nals oder 100 Längen im Andrianer 25-Meter-Becken zu bewältigen, gibt Ulli innere Zufriedenheit. Die Langlaufloipen am Lavazéjoch sind in der kalten Jahreszeit seine „zweite Heimat“.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="901409_image" /></div> <h3> Der Kunstliebhaber</h3>Otto alias Fernando ist ein etwas anderer Freizeittyp. Zwar war auch er einmal in der Andrianer Schwimmmannschaft und spielte Fußball. In seinem Keller steht zudem ein Heimfahrrad, auf dem er fast täglich morgens in die Pedale tritt, um danach ein paar „Aufwachübungen“ zu machen. Auch hilft er seiner Frau Josefine gern bei der Arbeit im kleinen Weinberg. Aber woran er sich so richtig erfreuen kann, ist die Kunst, vor allem sind es die klassischen italienischen Künstler. Als technischer Zeichner hat er außerdem ein gutes Auge für die Architektur, war kürzlich in Florenz und besucht, sofern er zum Beispiel während einer Tonaufnahme in Wien Zeit hat, gerne ein Museum oder eine Ausstellung. Auch Bücher finden sich immer auf seinem Nachttisch. Sie sollten bevorzugt einen historischen Hintergrund haben. Aktuell „verschlingt“ er „Mein Rom: Die Geheimnisse der Ewigen Stadt“ von Andreas Englisch, dem Vatikanexperten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="901412_image" /></div> <BR /><BR />Übrigens: Während Otto in Wien der Kunst nachhängt, hängt Ulli mit ziemlicher Sicherheit in einem Musikgeschäft ab. Der Gitarrist des Duos hat – logisch – ein Faible für Gitarren, probiert mitunter stundenlang die Klänge der verschiedenen Instrumente aus und gibt hin und wieder auch seinem Drang nach, eines zu kaufen. <BR /><BR />So sind Vincent & Fernando von Natur aus ziemlich unterschiedlich, in der Musik aber vereint. „Musik ist wie eine Sucht“, geben beide zu. Sie sehen sich als Unterhalter, die mit ihren Liedern Menschen berühren, Stimmung verbreiten und vor allem aus dieser Stimmung ihre Energie ziehen.<BR />