In der Eröffnungsszene unternehmen die beiden Bösewichte des Films einen Museumsbesuch, um der Restitution antiker Kulturgüter etwas Nachdruck zu verleihen. Der magische Stab ihres Vaters gibt ihnen ihre göttlichen Kräfte zurück und obendrein die Möglichkeit, die Superkräfte anderer auszuknipsen – eine gefährliche Waffe in den Händen der Drehbuchautoren eines Comicfilms! <BR /><BR />Den antiken Veteraninnen steht eine Truppe von jugendlichen Superhelden gegenüber rund um Billy Batson, der auch in seinem zweiten eigenen Filmauftritt noch immer nicht den Superhelden-Namen gefunden hat, unter dem wir ihn kennen. Er und die Geschwister in seiner großen Pflegefamilie haben ordentlich mit ihren Superkräften zu kämpfen. Zum Leidwesen der Stadt Philadelphia verursachen sie bei ihren Rettungsversuchen meist ordentlich Sachschäden. Kein Wunder, sind sie doch eigentlich noch Kinder, die sich mit dem magischen Wort „Shazam!“ in erwachsene Helden verwandeln. Und die pubertierenden Geschwister unter ihnen haben sowieso ganz andere Probleme als die Welt zu retten. Gespielt werden die Pflegefamilie-Geschwister Freddy, Mary, Pedro, Eugene und Darla von jeweils 2 verschiedenen Darstellenden. Das eröffnet prinzipiell spannende Möglichkeiten mit einem familiären Doppelleben auf den Spuren von Super-, Bat- und Spiderman.<BR /><BR />Regisseur David F. Sandberg war schon für den ersten Teil von „Shazam!“ verantwortlich. Nun setzt er in Teil 2 einigermaßen orientierungslos fort, genauso wie seine Figur. Als leicht-humorvolle Jugend-Abteilung des chaotischen DC-Universums angelegt, wirken vor allen die bedrohlich-schwereren Teile des Films einigermaßen konstruiert und beliebig. Da dreht sich der Action-Plot um einen Magier ohne Magie, antike Drachen, luftige Verfolgungsjagden, einen goldenen Apfel und Charaktere, die sich recht unmotiviert zwischen gut und böse hin und her entscheiden. Bei den Schmähs ist dagegen gutes komödiantisches Timing spürbar. So richtig Raum für eine richtige Komödie gibt es im Plot-getriebenen 131-minütigen Film aber auch nicht.<BR /><BR />Da Shazam! möglicherweise mit dem ägyptischen DC-Antihelden Black Adam zusammentreffen soll, muss der jugendliche Kämpfer sich anstrengen, schleunigst erwachsen zu werden. Der genaue Plan für das gerade in Generalsanierung befindliche DC-Universum unter dem neuen Chefarchitekten James Gunn steht aber sowieso in den Sternen. Noch hat Shazam also Zeit für die Pubertät.<BR /><BR /><b>Termin:</b> Cineplexx Kinos, UCI Cinemas Bozen sowie Odeon Bruneck und Stellakino Brixen