<b>Von Marian Wilhelm</b><BR /><BR />Die Schwester von König T'Challa und Technik-Genie Shuri (Letitia Wright) übernimmt die Hauptrolle, wenn auch nicht die Krone von Wakanda – die geht an Mutter Ramonda (eine extrem starke Angela Bassett). Es sind die vielen unterschiedlichen Frauen von Wakanda, die hier den Ton angeben, und das tut der immer noch männerlastigen Superhelden-Welt gut. Doch Kronprinzessin Shuri ist auch nach einem Trauerjahr noch nicht über den Tod T'Challas hinweg – und es wird nicht der einzige bleiben. <h3> Es ist – da bleibt Marvel seiner etwas eintönigen Mechanik treu – eine Bedrohung von Außen</h3>Auch den Marvel-Produzenten und Regisseur Ryan Coogler scheint es so zu gehen. Sie legen den mit vielen Erwartungen überfrachteten Film als Trauerprozess an. „Wakanda Forever“ ist ein großes Abschiednehmen. Doch bevor es in der vierten Trauerphase zu einem neuen Selbst- und Weltbezug kommen kann, geraten die Emotionen erstmal ordentlich durcheinander, und in die lähmende Verzweiflung mischt sich bei Shuri Wut gegen alles und jeden. <BR /><BR />Es ist – da bleibt Marvel seiner etwas eintönigen Mechanik treu – eine Bedrohung von Außen, der den Prozess der Heilung befördert. Oder, genauer gesagt: Von unten. Denn Namor (Tenoch Huerta) taucht auf. Er ist Halbgott einer geheimen Unterwasser-Nation, die auf die Maya zurück geht. Er fürchtet, dass sein geheimes Reich entdeckt werden könnte. Allem Pazifismus zum Trotz eskaliert der Konflikt. <h3> Der etwas enttäuschende Endkampf findet nicht unter Wasser statt</h3>Der Marvel-Konzern geht damit nicht nur auf Konfrontation mit Konkurrent DC und seinem recht souveränen Unterwasser-Helden Aquaman. Auch ein Vergleich mit Disneys hauseigenem Franchise „Avatar – The Way of Water“ wird sich bei dessen Start im Dezember aufdrängen. Der etwas enttäuschende Endkampf findet dann jedoch nicht unter Wasser statt.<h3> Ein staatstragendes und von Trauer gelähmtes Drama</h3>„Black Panther: Wakanda Forever“ ist ein ziemlich staatstragendes und von Trauer gelähmtes Drama, das einige Durchhänger und erstaunlich wenig Action hat. Doch das ethnografische Design – erneut oscarreif: die Kostüme von Ruth E. Carter – und die ausführlichen Erklärungen fügen sich zu einer ebenso bedeutungsschwangeren wie bedeutungsvollen Mythologie zusammen, die die herkömmliche Comic-Welt mittlerweile weit hinter sich lässt – getragen von Rihannas „Lift Me Up“.<BR /><BR /> <a href="https://www.cineplexx.bz.it/cineplexx_de/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Termin: Cineplexx Bozen</a><BR />