So beeinflusst der Klimawandel alpine Flusseinzugsgebiete
Der Klimawandel verändert die alpine Umwelt. Eine Forschungsgruppe rund um Prof. Francesco Comiti von der Uni Bozen nutzt eine Forschungsmethode namens Isotopenanalyse, um die Entwicklung von Gebirgswasserläufen und die damit verbundenen Hochwassergefahren vorherzusagen.

Eines der zentralen Forschungsgebiete der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik beschäftigt sich mit der Dynamik von Flussgebieten und der Reduktion hydrogeologischer Risiken. Francesco Comiti, Professor für Naturgefahrenmanagement und Bergwasserläufe an der Fakultät, leitet die Forschungsgruppe zu dieser Thematik, die für Südtirol im Sinne der Vermeidung von Umweltkatastrophen ungemein wichtig ist.
Professor Francesco Comiti. - Foto: Uni Bozen
Untersuchungen am Sulden- und Saldurbach
In Zusammenarbeit mit den Universitäten Trient und Innsbruck hat Comiti mit seinem Team das Forschungsprojekt GLORI initiiert, das für „Glaciers-To-Rivers Sediment Transfer In Alpine Basins“ (Gletscher-Fluss-Sedimenttransfer in alpinen Becken) steht. Das von der Autonomen Provinz Bozen finanzierte und vor rund einem Jahr gestartete Projekt untersucht die Veränderungen in den Becken des Suldenbaches, einem den Gletschern des Ortlers entsprungenen Gebirgsbaches, und des Saldurbaches, der der Weißkugel entspringt.
Ziel von GLORI ist es, die wahrscheinlichen Veränderungen der Wasserläufe im Zusammenhang mit dem Abschmelzen der Alpengletscher unter Implementierung physikalisch-mathematischer Modelle vorherzusagen. Die Forschungsgruppe aus Bozen misst die Menge und Art der von den beiden Wasserläufen transportierten Sedimente.
2017 bleibt nicht ohne Folgen
2017 war ein besonders heißes Jahr. Infolge der steigenden Temperaturen haben die GLORI-Forscher ein starkes Abschmelzen der Gletscher und einen massiven Anstieg des Feststofftransports zu deren Mündungen beobachtet. Das Wachstum des Sedimenttransports kann zu wesentlichen Veränderungen in den stromabwärts gelegenen Flussabschnitten führen.
stol