Regisseurin Johanna Wehner, die in ihrer Inszenierung die Zeitlosigkeit des Stoffes fokussiert, erhielt für ihre Arbeit den Theaterpreis „Der Faust“ 2017 für die beste Schauspielregie. Hier öffnenDas Stück: Gerechtigkeit oder RacheDer Krieg um Troja ist zu Ende. Agamemnon, König von Mykene, kehrt nach zehn Jahren siegreich zurück. Doch seine Gattin Klytaimnestra bereitet ihm kein Fest, sondern übt Rache. Agamemnon hatte nämlich auf Geheiß der Götter für seinen Erfolg Tochter Iphigenie geopfert. Klytaimnestra, die sich im Einklang mit göttlichem Recht fühlt, erschlägt mithilfe ihres Geliebten Aigisthos ihren Gatten. Orest, Agamemnons Sohn, kehrt aus der Fremde zurück und übt seinerseits Rache: Er tötet Aigisthos und seine Mutter Klytaimnestra und wird darauf von den Erinnyen, den Rachegöttinnen, heimgesucht. Göttin Athene schlägt ein gerichtsförmiges Verfahren vor, bei dem über Orests Schuld entschieden werden soll.So mündet diese antike Geschichte einer Familie, die zur Rache verflucht scheint, mitten in der modernen Demokratie: Es sind nicht die Götter, die entscheiden, sondern Menschen, die abstimmen. Im Zweifel für den Angeklagten. TermineDie Aufführungen finden am 3. und 4. Oktober im Bozner Waltherhaus statt und beginnen jeweils um 20 Uhr. Kostenlose Einführungen finden um 19.15 Uhr statt. stol