Durch das Zusammenspiel dieser beiden Reihen werden zwischen dem 30. Jänner und dem 12. April fünf Theaterstücke präsentiert: Aufführungen, die es mehr als andere verstanden haben, Innovation und das menschliche Leben zu verbinden.„Ascanio Celestini, Saverio La Ruina, Pippo Delbono, Babilonia Teatri und Teatro delle Albe: ‚Altri Percorsi / Kunst der Vielfalt‘ ist eine Theaterreihe, die mit großen Schauspielern und einer großen Menschlichkeit den unersetzlichen Wert des Theaters, auch in einem sozialen Sinn, bekräftigt“, unterstreichen Marco Bernardi und Antonio Viganò, die diese Initiative gemeinsame ins Leben gerufen haben. „Ein Beispiel für eine konkrete und mögliche Zusammenarbeit zwischen Theaterrealitäten, auch in Begriffen wie Rationalisierung der öffentlichen Ausgaben, die trotz der geografischen Distanz den Wunsch teilen, dass sich unterschiedliche Zuschauer begegnen, die neugierig und offen sind für neue Erfahrungen, reich an Sprache und Inhalten, die nur darauf warten entdeckt zu werden.“„Italianesi“ - Von Italienern in AlbanienEine schmerzvolle Seite unserer jüngeren Vergangenheit wird mit dem Theaterstück von Saverio La Ruina aus der Vergessenheit geholt, einem tiefgründigen und raffinierten Autor und Schauspieler aus Kalabrien, der für diesen mitreißenden Monolog den Ubu Preis 2012 erhalten hat. „Italianesi“, das am 30. Jänner im Studio des Stadttheaters präsentiert wird, erzählt vom Schicksal der Familien der italienischen Soldaten, die nach dem 2. Weltkrieg bis 1991 in albanischen Lagern festgehalten wurden. Isoliert von der Welt, weil Italiener in Albanien, werden sie, als sie endlich nach Hause zurückkehren, als Albaner betrachtet: „Italianesi” oder „Italiener” in Albanien, „Albaner” in Italien ist ein paradoxes Epos über jene, die nirgends zu Hause sind. Vom Leben nach dem Koma Das delikate Thema des Wiedererwachens aus dem Koma steht im Mittelpunkt des Theaterstückes der Kompanie „Babilonia Teatri“ aus Verona, unter der Leitung von Valeria Raimondi und Enrico Castellani, das den Premio Hystrio 2012 gewonnen hat. Gemeinsam mit der Kompanie „Gli Amici di Luca“, gegründet von der Casa di Risvegli von Bologna, realisiert, erzählt „Pinocchio“ am 22. Februar von jenen, die ein neues, zweites Leben nach dem Koma beginnen. Ohne Euphemismen und Umschreibungen. Experimentelles Theater im MärzZwei Berühmtheiten des experimentellen Theaters mit einer großen zivilen Berufung bestimmen den Monat März. Am 16. März beherbergt der große Saal des Stadttheaters die Rückkehr von Pippo Delbono, einem für seine poetischen und visionären Stücke weltweit geschätzten Autor, Schauspieler und Regisseur, der die Menschen und ihre Humanität in all ihren Ausdrucksweisen zeigt. „Dopo la battaglia”, letztes Werk des Künstlers aus Ligurien und ausgezeichnet mit dem Premio Ubu 2011 als „Bestes Theaterstück”, verbindet seine unverwechselbare Theatersprache mit der Musik, der Kunst, dem Kino und bedient sich der Zusammenarbeit mit der Tänzerin Marigia Maggipinto und des Violinisten Alexander Balanescu. Eine visionäre Reise, die sich in eine Sequenz aus Bildern auflöst um Stimme und Körper eine Dramaturgie zu geben, die die Wahrheit des Wahnsinns enthüllt. Am 28. März führt Ascanio Celestini im großen Saal “La pecora nera” auf, ein Kultstück, das 2010 auch verfilmt wurde. Es ist ein Fresko eines verrückten Trugbildes, eine Erzählung aus wunderschönen und sehnsüchtigen Bildern, die sich aus Lebensfragmenten zusammensetzen. Abschluss mit „Rumore di acque”Beendet wird die Reihe durch das „Teatro delle Albe“, einer historische Kompanie aus Ravenna und international bekannt für ihren Einsatz für Themen und Gebiete, die traditionellerweise aus den kulturellen Kreisen ausgeschlossen sind. „Rumore di acque” ist der zweite Teil der Trilogie „Ravenna-Mazara 2010”, die auf unterschiedliche Weise Mazara del Vallo als symbolischen Grenzort und Ausgangspunkt für ein Abbild unserer Zeit hernimmt (Aufführung am 12. April).Das Stück ist angesiedelt auf einer Insel zwischen Afrika und Europa, einem Streifen Erde, auf dem sich in den letzten fünfzehn Jahren eine verheerende Tragödie abgespielt hat. Ein General mit leuchtenden Augen, gespielt von Alessandro Renda, übt hier die „Politik der Aufnahme“ für die unsichtbaren Geister der Toten und im Meer Verschollenen aus, die der Funktionär des Ministeriums auf seiner Insel zusammendrängt. Aus seinen sarkastischen Kommentaren erwachen vielen kleine Geschichten von Männern und Frauen, die sterben, bevor sie ihre Träume von einer besseren Zukunft realisieren konnten. TicketsAlle Aufführungen beginnen um 20.30 Uhr. Die Karten sind an der Kasse des Stadttheaters (Verdiplatz 40; Telefonnummer 0471/053800) von Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr erhältlich, am Samstag von 10 bis 13 Uhr oder online unter www.vipticket.it.