Vom 19. bis zum 31. Juli findet Tanz Bozen – wie schon in den vergangenen Jahren – im Stadttheater und auf den umliegenden Straßen und Plätzen statt. Neu ist die „ökologische” Ausrichtung des Festivals. Unter dem Motto “Going Green“ engagiert sich das Tanzfestival in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut Südtirol für nachhaltigen Umweltschutz.Die Ausgabe 2010 „MADE IN ITALY“ stellt in Bozen einige der prominentesten italienischen Choreografen vor, die sich im Ausland schon längst einen Namen gemacht haben: Matteo Levaggi, Mauro de Candia, Michele Abbondanza und Antonella Bertoni, Veronika Riz, Enzo Celli, Francesco Nappa und Virgilio Sieni ist der Sprung über die Staatsgrenzen seit langem gelungen. Das Künstlerpaar Massimo Gerardi und Emanuele Soavi lebt und arbeitet in Deutschland, Marco Cantalupo hat wiederum die Schweiz zu seiner Wahlheimat gemacht. Beide Karrieren begegnen sich in der heurigen Ausgabe Tanz Bozen. 14 Ensembles und 17 BallettabendeDer Bozner Tanzsommer 2010 stellt 14 Ensembles vor. Auf dem Programm stehen 17 Ballettabende. Davon sind sieben Uraufführungen, sechs Premieren und fünf Koproduktionen.Eröffnet wird das Festival vom „Ballet d’Europe“, einer von Jean-Charles Gil gegründeten zwölfköpfigen Kompanie. In Bozen zeigt diese Truppe in Italienpremiere Erstaufführung zwei kürzlich entstandene Choreografien von Jean-Charles Gil: „Folavi“ nach der Musik von Antonio Vivaldi und „Schubert in love“ nach der Musik des Wiener Komponisten. Dazu kommt eine Uraufführung: Franco Nappas Auftragsarbeit „Hervea“ (Stadttheater, Großer Saal, 19. Juli) Die Südtiroler Choreografin Veronika Riz stellt im Rahmen des Festivals ihre neue vom Bozner Tanzsommer koproduzierte Arbeit „Hens & Forks“ (Hennen & Gabeln) über Erziehung und „gute Manieren” vor. Auf der Bühne stehen vier Darsteller aus Israel, Korea, Griechenland und Deutschland. (Stadttheater, Studio, 20., 22., 23. Juli)Das von Loredana Furno geleitete „Balletto Teatro di Torino“ präsentiert in Bozen mit der vollständigen Fassung des Dreiteilers Primo Toccare die letzte Arbeit von Matteo Levaggi. Der dritte Abschnitt dieser Arbeit, „Red“, wird in Bozen uraufgeführt. (Stadttheater, Großer Saal, 21. Juli). Aus Deutschland kommen erstmals Massimo Gerardi und Emanuele Soavi mit ihrem „movingtheatre.de“ nach Bozen. Dieses Duo zeigt „Site Specific“, eine Arbeit, die 2009 für die Feierlichkeiten anlässlich des 20. Jahrestags des Mauerfalls in Berlin entstanden ist. Das Publikum wird dabei in zwei Gruppen aufgeteilt – schließlich geht es hier um Mauern, die Menschen und Ideen trennen. (Stadttheater, Bühne Großer Saal, 23. Juli).Aus Portugal reist mit der 1977 gegründeten „Companhia nacional de bailado (CNB)“ das renommierteste Tanzensemble dieses Landes nach Südtirol. Im Rahmen des Tanzfestivals stellen die Tänzerinnen und Tänzer aus Portugal zwei Arbeiten des Choreografen-Duos Marco Cantalupo und Katarzyna Gdaniec vor: Light und Concerto. (Stadttheater, Großer Saal, 26. Juli).Das Künstlerpaar Michele Abbondanza und Antonella Bertoni aus Rovereto gastiert mit seinem Projekt „La densità dell’umano“ in Bozen. Gezeigt werden Teil I, “La Massa-Capovolgimento del timore di essere toccati”, und – als Uraufführung – Teil II “A libera figura”. (Stadttheater, Studio, 27., 28. Juli)Virgilio Sieni kehrt nach Bozen zurück. Im Sommer stellt er in Bozen ein Projekt der von ihm in Florenz gegründeten und geleiteten „Accademia sull’arte del gesto“ vor. Es nennt sich „Damasco Corner“. Dabei integriert er eine Gruppe blinder Tänzern in seine Compagnia Virgilio Sieni oder setzt sie bei Ad-Hoc-Performances wie „Prima danza su ciò che ignoro“ und „Ecoute moi“, ein ( Stadttheater, Unterbühne, 28. Juli, 20 Uhr, Wiederholungen am 29. Juli um 10 und 20 Uhr).In „Triple Vision“ setzt Mauro de Candia in drei Choreografien Solisten und Tänzer aus drei europäischen Ensembles ein, der Staatsoper in Berlin, dem Stuttgarter Ballett und dem Königlichen Ballett Flandern. Die Tänzer aus Deutschland und Belgien interpretieren in Bozen „Untitled figures“ (Uraufführung), „Stillness“ und „Indigo mood“ (Uraufführung) (Stadttheater, Großer Saal, 29. Juli, 21 Uhr).The Last of July!Der große Erfolg der ersten Ausgabe der Tanznacht „THE LAST OF JULY! hat dazu geführt, dass diese Non-stop-Veranstaltungsreihe in diesem Jahr in der letzten Nacht des Monats Juli fortgesetzt wird. Gestartet wird mit der Kompanie Difé Kako. Als krönender Abschluss der im Rahmen des Bozner Tanzfestivals vom Südtiroler Kulturinstitut unterstützten Tanzkurse zieht Dife Kako am 31. Juli um 11 Uhr mit den Teilnehmern dieses Kursangebots durch die Straßen der Bozner Altstadt – Tanzbegeisterte können sich diesem vergnüglichem Defilé natürlich jederzeit anschließen. (Von der Talferbrücke bis zum Waltherplatz, 11 Uhr).Auf dem Programm steht dann ein ganz besonderes Gastspiel von Enzo Cellis Hip-Hop-Truppe „Botega“ mit einer vom Bozner Tanzfestival und vom Ramallah Contemporary Dance Festival koproduzierten Arbeit, bei der zum ersten Mal überhaupt drei palästinensische Tänzer mit Cellis Ensemble auftreten werden (Naji, Stadttheater, Großer Saal, 31. Juli, 21 Uhr, kostenpflichtiger Eintritt). Am selben Abend spielt die von Chantal Loïal geführte Combo Dife Kako afro-karibische Rhythmen, an dem das Publikum herzlich eingeladen ist, teilzunehmen und mitzutanzen. (Bal-Konser, 31. Juli, 22.30 Uhr, Eintritt frei). Als krönender Abschluss eine Performance „vertikalen Tanzes” der Kompanie „Vertiges!, die an die Stimmung im Kultfilm „Metropolis” erinnert, eine Hommage an den Sudtiroler Komponisten Giorgio Moroder, der seinen 70jahrigen Geburtstag feiert. 1984 befasste er sich mit der Neufassung des bekannten Stummfilms Metropolis von Fritz Lang und komponierte dazu die inzwischen weltweit bekannte Filmmusik. (Fassade Innenhof Stadttheater, 24 Uhr, Eintritt frei).TicketsTickets gibt es unter der Telefonnummer 0471/053800, im Internet unter www.bolzanodanza.it oder per E-Mail an ticket@vipticket.it