„Es ist ein gewagter Spielplan, der vor allem moderne Literatur in den Fokus stellt“, sagte Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann bei der Vorstellung seiner Vorhaben am Freitag in Wien. Geplant sind auch Bühnenklassiker, etwa Schnitzlers „Das weite Land“ mit Stars wie Dörte Lyssewski und Klaus Maria Brandauer.Die Jelinek-Uraufführung „Der ideale Mann“, die Barbara Frey einrichten wird, beziehe sich einerseits auf Oscar Wildes „Der ideale Gatte“, beschrieb Hartmann, hole aber auch den Bankenskandal um die Hypo-Alpe-Adria auf die Bühne. Bei dem Handke-Stück „Immer noch Sturm“ schloss sich die Burg der Koproduktion von Salzburger Festspielen und Thalia Theater Hamburg an.Als Eigenproduktion dagegen kommt die Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs „Das fliegende Kind“ ins Akademietheater, ein „Requiem auf ein verstorbenes Kind“, der Autor führt selbst Regie. An der kleineren Spielstätte wird die Spielzeit auch mit einer Uraufführung eröffnet: Der Dänische Filmemacher und „Dogma“-Mitbegründer Thomas Vinterberg setzt den autobiografisch gefärbten Text „Die Kommune“, gemeinsam mit Drehbuchautor Mogens Rukov verfasst, selbst in Szene. René Pollesch wird mit dem Burg-Ensemble das Projekt „Die Liebe zum Nochniedagewesenen“ erarbeiten.Hartmann selbst will in seiner zweiten Spielzeit als Direktor zwei Inszenierungen auf die Renommierbühne heben: Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ und eine Bearbeitung von Homers „Ilias“ unter dem Titel „Troja“. „Ich muss in jeder Spielzeit etwas machen, was eigentlich nicht geht“, kommentierte der Theaterleiter dieses Vorhaben.dpa