Langsam fällt ihr alles wieder ein: Der Unfall, das Waggonbau-Werk, in dem sie während der Sommerferien gearbeitet hat, die Brigade, das Lehrerseminar und vor allem Manfred. Manfred ist weggegangen – „abgehauen, Sie verstehen“. Der promovierte Chemiker konnte die Zurücksetzungen durch Parteifunktionäre, Vetternwirtschaft im System und Behinderung seiner Forschung nicht länger akzeptieren und kehrte von einem Kongress in West-Berlin nicht in die DDR zurück. „Ich gebe dir Nachricht, wann du kommen sollst. Ich lebe nur für den Tag, da du wieder bei mir bist“, schreibt er Rita. Doch für Rita stellt sich die Frage anders.„Der geteilte Himmel“ erschien 1963, zwei Jahre nach dem Bau der Mauer. Die Erzählung gilt noch heute als DAS Buch über die Teilung Deutschlands. Christa Wolf spiegelt darin den Prozess, der zu diesem Schritt geführt hat, im Scheitern einer Liebe: an den Bedingungen der Zeit, an den Versuchen der Politik, am Widerspruch zwischen Realität und Ideal. Tilmann Köhler, geboren 1979 in Weimar, inszeniert ein Stück deutsche Geschichte, das knapp 25 Jahre nach dem Ende der DDR noch genauso berührt.Die Gastspiele des Staatsschauspiels Dresden finden am Mittwoch, 29. Jänner im Forum in Brixen und am Donnerstag, 30. Jänner im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders statt.Karten im Südtiroler Kulturinstitut und bei Athesia Ticket. Infos unter 0471 313800.