Seit dem Jahr 2007 gestaltet die Südtiroler Kulturinitiative Fabrik Azzurro unter der künstlerischen Leitung von Torsten Schilling ungewöhnliche Theater- und Kunstprojekte. In diesem Jahr präsentieren sie das musikalisch-filmische Theaterstück „Draußen tobt die Dunkelziffer“, eine playmobile Verschuldungsshow nach einem Text von Kathrin Röggla, in einer Inszenierung von Torsten Schilling.Es spielen Eva Kuen, Peter Schorn und Christina Khuen. Gezeigt wird das Stück am Donnerstag, 23., Freitag, 24. und Samstag, 25. Jänner um 20.30 Uhr im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz in Brixen, sowie am 13., 14. und 15. Februar um 20.30 Uhr in der Carambolage Bozen.„Draußen tobt die Dunkelziffer“ ist ein vergnügliches Spiel über unser aller Vorhaben, das rettende Ufer zu erreichen. Kreditunfälle, Schuldenfallen, Betrug und Selbstbetrug im modernen „Löcherstopfsystem“ werden aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, musiziert, gespielt und augenzwinkernd mittels Playmobil-Landschaften in Szene gesetzt sowie durch Miniaturkameras cinematografisch live fokussiert: Das schöne Märchen vom sorgenfreien Leben im Wohlstand ist ausgeträumt.Die rote Ziffernfolge des staatlichen Minus hat längst unsere Fernsehgeräte verbeult, wir schielen über die Feinkostregale zu den Katzenfutter-Preisen und finden es nicht mehr lächerlich, wenn ein Kleinkind als Berufswunsch „Schuldnerberater mit Porsche“ angibt. Die Existenzangst scheißt auf gesellschaftliche Schranken und gottlob auch auf manch hartgebügelten Finanzjongleur und weichgespülten Vertreter. Kostenfrei ist nur das Lachen, welches uns durch die Krisen trägt – und ins Kichern kippt, wenn die Frage vor ihm auftaucht: Sollte bei all dem Chaos nicht endlich unsere ökonomische Vernunft erwachen?Am Ende könnte der Witz dieses musikalisch-filmischen Erzähltheaters gar dazu führen, dass wir begreifen: Selbst Rabatte sind nicht gratis und auch klein Gedrucktes kann großen Schaden anrichten.