Freilichtspiele Lana 2015: GEYERWALLY von Ekkehard SchönwieseNoch bevor die Wilhelmine von Hillern ihren Trivialroman „Geierwally“ schrieb und sich darin auf das wagemutige Ausheben eines Adlernestes durch die Lechtaler Malerin Anna Steiner-Knittel berief verbreitete der bayerische Reiseschriftsteller Ludwig Steeg die Mär von Mägden in den Alpen, die wie Gemse von Fels zu Fels springen.Vor genau hundert Jahren war der Stoff in Innsbruck schon auf der Bühne zu sehen. Es folgten ein Nazi-Durchhaltefilm mit der Verehrung von Wally als der starken deutschen Gebirgsmaid, eine Nachkriegsedelromanze, dann Volksstücke mit Wally als die durch Natur und Vaterstarrsinn verhärtete Bauerntochter Wally, bis schließlich die Zeit der Verballhornung kam. Reinhard P. Gruber machte den Geier zum Hund, in Deutschland Großstädten betrieb man an der Figur Kitschentlarvung. Schließlich transportierte Felix Mitterer die Wally aus der Filmheimat Ötztal zurück an den Schauplatz der Malerin Ann Steiner Knittel.Jenseits von Heroisierung und Entmythologisierung beschreibt das Stubenspiel „Geyerwally“ von Ekkehard Schönwiese, das am 12. 09. 2003 auf der Kemateralm uraufgeführt wurde die Geschichte einer jungen Frau, die durch Entschiedenheit und Beharrlichkeit ihrer Umwelt Angst macht.Besetzungsliste:Wally - Andrea Haller, Bärenjosef - Günther Götsch, Vinzenz - Hannes Holzer. Afra - Karin Verdorfer. Strominger - Theo Rufinatscha, Adleralt - Arnold Zöschg, Adlerjung - Veronika Pircher, Fremder - Simon Schwarz, n.n. - Luis Gostner, n.n. - Richard HöllerRegie - Thomas HochkoflerBühne - Florian KoflerKostüm - Katia BottegalMusik - Maria MaLicht und Ton - by Oskar Light KGMaske - Gudrun PichlerRegieassistenz - Maria KankelfitzGesamtleitung - Helmuth HolznerOrganisation - Meinhard KhuenVeranstalter - Freilichtspiele LanaTermine:10.07 - Premiere 21 Uhr15.07 - Vorstellung 21 Uhr17.07 - Vorstellung 21 Uhr21.07 - Vorstellung 21 Uhr22.07 - Vorstellung 21 Uhr24.07 - Vorstellung 21 Uhr28.07 - Vorstellung 21 UhrSondervorstellung am 14.7. Beginn um 20 UhrSpielort: Lana, KapuzinergartenRittner Sommerspiele 2015: Liliom von Ferenc MolnárAls Ferenc Molnárs LILIOM 1909 bei der Uraufführung in Budapest „lautlos durchfiel“, meinte die Familie des Autors: „Das kommt davon, wenn man seine Stücke in lauten Cafés schreibt.“ Drei Jahre später begann mit der Aufführung in Wien der Welterfolg dieser „Vorstadtlegende“. „Ins Gesicht schlagen muss nicht wehtun. Es kann wie Streicheln sein.“Der Liliom, der polizeibekannte Hallodri, der Hutschenschleuderer im Ringelspiel der Frau Muskat, er kann sie alle haben. Die Dienstmädchen, die Stubenmädchen, die Gouvernanten, sogar die Französinnen. Sie verfallen seinem rauen Charme. Er nimmt die Julie. Beide verlieren wegen dieser Beziehung ihre Anstellungen. Aus Frust und Kummer schlägt er sie schon mal ins Gesicht und auf den Kopf. Er bleibt stur, auch wenn ihm von allen Seiten Hilfe angeboten wird, um seine mittlerweile schwangere Julie und sich selbst ernähren zu können. Den Hausmeisterposten, den Julies Freundin Marie ihm vermitteln kann, schlägt er aus. Er ist schließlich wer. Ebenso lehnt er die Wiedereinstellung im Ringelspiel der Frau Muskat ab, die ihn persönlich sehr und seine Strahlkraft fürs Geschäft vermisst. Ferenc Molnár nannte sein 1909 uraufgeführtes Drama »Eine Vorstadtlegende«.Es ist Sozialdrama, Volksstück und Märchen zugleich und entstand in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche. Es waren unsichere Zeiten, in denen der sein Glück machen kann, der sein Leben selbst in die Hand nimmt und sich nicht als Opfer, sondern als Lösung des Problems sieht. Molnárs Liliom sucht nach sich selbst und seinem Platz im Leben. Immer wieder kommt er ins Schlingern. Von seinem vermeintlichen Freund Ficsur lässt er sich schließlich zu einem Raubüberfall überreden, der allerdings kläglich scheitert. Er meint sich selbst zu helfen, indem er sich noch am Tatort das Leben nimmt. Weit gefehlt. Er kommt vor das himmlische Selbstmördergericht und soll sich verantworten.Reue liegt dem stolzen Liliom, der meint das Schicksal treibe es böse mit ihm, fern. Nach 16 Jahren im Fegefeuer bekommt er eine letzte Chance auf Erden etwas Gutes zu tun. Es kommt zu einem Treffen mit denen, die er, obschon er es nie sagen konnte, tief im Herzen trägt. Aus Zuneigung und Liebe werden aber hilflose Schläge, die sich wie ein Streicheln anfühlen können. Diesem Liliom scheint nicht zu helfen zu sein. „Realität wird immer geprägt durch eine Gesellschaft, die die Gesetze macht, die bestimmt, wer draußenbleibt, wer nach oben darf und wer eben nicht. Es ist erschreckend zu beobachten, dass Geburt und Herkunft für die gesellschaftliche Teilhabe eine so entscheidende Rolle spielen.“ (Stefan Kimmig)Besetzungsliste:Markus Oberrauch (Ritten), Brigitte Knapp (Bozen), Petra Rohregger (Bruneck), Alexa Brunner (Deutschnofen), Cornelia Brugger (Bruneck), Liz Marmsoler (Bozen), Markus Soppelsa (Bozen), Julian Pichler (Ritten), Werner Hohenegger (Ritten), Stefan Drassl (Eppan), Andreas Niedermair (Ritten), Stefan Kaserer (Ritten), Manuel Schweigkofler (Ritten), Jonas Prieth (Ritten), Peter Watschinger (Ritten), Hanspeter Mayr (Ritten), Josef Niederstätter (Ritten) und Willy Lun (Ritten).Musik: Lorenz Bozzetta (Ritten).Termine:Dienstag, 21. Juli - PremiereFreitag, 24. Juli - Dienstag, 28. Juli – Mittwoch, 29. Juli - Freitag, 31. Juli - Samstag, 1. August Montag, 3. August - Mittwoch, 5. August - Donnerstag, 6. August - Freitag, 7. August Dienstag, 11. August Mittwoch, 12. August - jeweils um 21:00 UhrRegie führt CLAUS TRÖGERFreilichtspiele Südtiroler Unterland: „Das Mädl aus der Vorstadt“ Posse mit Gesang in 3 Akten von Johann NestroyHerr von Gigl findet keine Ruhe mehr: kurz vor seiner langersehnten Hochzeit mit der jungen und reichen Witwe von Erbsenstein verliebt er sich in die geheimnisvolle Thekla, eine arme Stickerin aus der Vorstadt, die ihm allerdings sogleich wieder entwischt. Als er dem Mädl anlässlich seiner Verlobung wiederbegegnet, lässt er die Braut vor versammelter Festgesellschaft sitzen und verschwindet. Aus Freundschaft stellt nun Winkelagent Schnoferl, seinerseits in Frau von Erbsenstein, allerdings erfolglos, verliebt, Nachforschungen an und entdeckt dabei Erstaunliches über Theklas flüchtigen Vater sowie über Spekulant Kauz, den umtriebigen Onkel der Erbsenstein.Nestroy wusste, wovon er schrieb: schließlich waren auch in seinem Leben, wie in seiner nächsten Umgebung, Geldgeschäfte und Liebeshändel heillos ineinander verstrickt. So brauchte er 1841 nur eine unbedeutende Vorlage aus dem Pariser Vaudeville („La Jolie Fille du Faubourg“, von Paul de Kock) ins Wienerische zu übertragen und diese mit der ihm eigenen berührend-komischen Panik vor Armut und Einsamkeit zu füllen, um eine seiner erfolgreichsten Gesangspossen zu schaffen.Spielort: Klösterle Sankt Florian/NeumarktRegie: ROLAND SELVAMusikalische Leitung: Othmar TrennerBühne, Kostüme: Nora VeneriLichtgestaltung: Alfredo PirasBesetzungsliste: Patrizia Pfeifer, Katharina Gschnell, Jasmin Mairhofer, Susanne von Fioreschy, Thekla Piger-Malojer, Julia Wegscheider;Nik Neureiter, Anton Gallmetzer, Helmuth Mederle, Sebastian von Malfèr.Termine:Mo. 17. August (Premiere) 20., 21., 24., 25., 27., 28., 31. August und 01., 02., 03., 04. SeptemberBeginn: 21 Uhr