Südtirol Online: Gestern war Premiere von „Giselbert und der heilige Schal“. Sind Sie mit der Aufführung zufrieden?Erwin Egger: Den Umständen entsprechend. Die Aufführung hatte schon begonnen, als es plötzlich zu regnen anfing und alles abgesagt werden musste. Wenig später hat sich das Wetter jedoch wieder beruhigt und das Stück konnte weiter aufgeführt werden. Einige Leute sind nach Hause gegangen, die meisten aber sind bis zum Ende geblieben.STOL: Sie waren heuer zum dritten Mal „Giselbert-Autor“. Was haben Sie anders gemacht als Ihr Vorgänger Opal Robatscher?Egger: Ich habe das Stück mehr in eine politische Kabarett-Satire verwandelt. In „Giselberts Abenteuern“ kommt zwar viel Humor vor – die Aussagen sind aber durchaus ernst gemeint.STOL: Welche Sprache muss man als Texter einem Giselbert in den Mund legen?Egger: Einen heftigen Dialekt. Aber keinen so derben, wie er ihn noch vor einiger Zeit bekam. Giselbert wird von Jahr zu Jahr sanfter und einfühlsamer.STOL: Welche Charakterzüge zeichnen den Ritter aus?Egger: Giselbert ist ein liebenswerter Choleriker und Möchtegern-Macho, der gerne so schlau sein möchte wie die anderen. Dies gelingt ihm leider nicht.STOL: Werden Sie auch im kommenden Jahr wieder mit den „Bozner Freilichtspielen“ zusammenarbeiten?Egger: Ich hoffe schon. Anscheinend werden sie auch im nächsten Jahr wieder aufgeführt.Interview: Alexia Ramoser