Diesen jungen Mann sollte man beobachten, denn von ihm wird man noch viel hören…<BR /><BR /><BR />Alles begann, als die Mutter von Francesco an einem Nachmittag einen Termin hatte und den Buben bei seinen Cousinen abgeben musste. Die beiden Mädchen hatten ihre Ballettstunde und Francesco begleitet sie. Vom ersten Tanzschritt an, war er wie verzaubert. Die Atmosphäre im Raum, die Musik und die Disziplin faszinierten ihn so sehr, dass er auch beschloss, Ballett-Unterricht zu nehmen. <BR /><BR /><BR />Von da an ging es nur mehr bergauf, im wahrsten Sinne des Wortes. Nach seiner Ausbildung an der Ballet Academy der Wiener Staatsoper wagte er einen kühnen Schritt. Er absolvierte ein Jahr lang ein Intensivtraining beim Eifman Ballet in St. Petersburg.<BR /><BR /><BR /><b>Das Eifman Ballett</b><BR /><BR /><BR />1977 gründete Boris Eifman das Eifman Ballett St. Petersburg, damals noch unter dem Namen Neues Ballett Leningrad. Das Besondere an dieser Gründung: Das Ensemble wurde von Beginn an als Ballettheater für einen Choreografen konzipiert und entwickelt. Und das Konzept ging auf. Das Eifman Ballett genießt heute weltweites Renommee nicht zuletzt dank seiner großartigen Technik, seiner Hingabe und seiner ausdrucksstarken Bühnenpräsenz. Boris Eifman bezeichnet seine Arbeiten als „psychologisches Ballett“, das vor allem die Geheimnisse der russischen Seele, aber auch des menschlichen Wesens allgemein, zu ergründen versucht. Wenn er, was häufig der Fall ist, eine literarische Vorlage verwendet, ist es Eifmans Ziel, etwas aus ihr herauszuarbeiten, was sich nur durch die Kunst des Tanzes ausdrücken lässt. <BR /><BR /><BR /><b>Harte Arbeit</b><BR /><BR /><BR />Im Eifman Ballett lernte Francesco, was es heißt, wirklich hart zu arbeiten. Da gab es keinen 8-Stunden Tag, es wurde so lange trainiert, bis das Stück passte. Doch das war nicht das Härteste an diesem Petersburger Jahr, Isolation und Klima machten ihn fast mehr zu schaffen. Es wurde fast nur russisch gesprochen an der Ballettschule, und da war Ausgrenzung vorprogrammiert. Auch die langen, dunklen, russischen Winter mit nur ein paar Stunden Helligkeit schlugen auf das Gemüt. Francesco aber tanzte sich durch all diese Schwierigkeiten.<BR /><BR /><b>Multitalent</b><BR /><BR /><BR />Jetzt, auch während Corona, tanzt der Bozner am „Les Ballets de Monte-Carlo“. Natürlich waren die Proben in dieser so besonderen Zeit völlig anders als üblich, doch trotz Distanzierung und Maske wurden neue Choreographien einstudiert, die bis zum 4. Jänner in Monte Carlo gezeigt werden. Doch Francesco Resch ist nicht nur ein begnadeter Tänzer, was ihn noch fasziniert erzählt er im nachfolgenden Interview.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="597695_image" /></div> <BR /><BR /><b>Frage: Auf Ihrem Instagram-Profil schreiben Sie, dass sie es lieben zu malen, zu zeichnen und zu schreiben…</b><BR />Francesco Resch: Ja genau, ich liebe es zu malen sowie Gedichte und Erzählungen zu schreiben. Ich mag es auch zu lesen und Museen zu besuchen. Die Kunst im Allgemeinen fasziniert mich. Vor Kurzem habe ich begonnen, Choreografien und Geschichten für Choreografien zu schreiben.<BR /><BR /><BR /><b>Frage: Ballettchoreografien also.</b><BR />Resch: Ja, es ist mein Traum, eines Tages Choreograf zu werden. Ich liebe es zurzeit sehr, mit Choreografen zu arbeiten. Es gibt mir das Gefühl, ein Künstler zu sein. Jede Bewegung hat eine Bedeutung. Die Geschichte dahinter ist wichtig. Es ermöglicht mir auch zu experimentieren, eine Beziehung zum Choreografen herzustellen, was in mir vermehrt Gefühle evoziert. Das ist schwer zu erklären. <BR /><BR /><BR /><b>Frage: Welche Musik hören Sie in Ihrer Freizeit abseits der Tanzbühne?</b><BR />Resch: Ich liebe Rock. Ich mag die alte Musik zwischen den 60ern und den 80ern: Led Zeppelin, Elvis Presley, David Bowie.<BR /><BR /><b>Frage: Welche Bedeutung spielten Ihre Eltern für Ihre Karriere?</b><BR />Resch: Meine Eltern sind ein fundamentaler Bestandteil meiner Karriere. Es ist ihnen immer gelungen, mich zu unterstützen. Als ich klein war, haben sie mich durch ganz Europa zu Wettbewerben gefahren. Mein Vater, meine Mutter, meine Großmutter und meine kleine Schwester – sie sind für mich alles. Ich muss ihnen meinen Dank aussprechen.<BR /><BR /><BR /><b>Vita</b><BR /><BR /><BR /> Francesco Resch, geboren 2000, ist ein Balletttänzer aus Bozen. Er studierte Ballet an der Ballet Academy der Wiener Staatsoper. 2018 bis 2019 war er am Eifman Ballet in St. Petersburg engagiert. 2019 wechselte Resch zum Les Ballets de Monte-Carlo. 2011 erhielt er den 1. Preis beim „TanzOlymp“-Wettbewerb in Berlin, 2013 den 1. Preis beim „World Cup“-Wettbewerb in Brighton.<BR /><BR /><BR />