Antonia (Patrizia Pfeifer) und Giovanni (Günther Götsch) können nicht miteinander und sie können nicht ohne einander. Sie sind über vierzig, verheiratet, die Kinder außer Haus. Eine harmonische Beziehung, eine liebevolle Partnerschaft wäre nun der einzig gute Grund ihres Zusammenseins. Sie leben hingegen in einer offenen Zweierbeziehung: Er, Giovanni, lebt. Sie, Antonia, leidet. Sie will sterben, und das nicht zum ersten Mal, weil er ständig fremdgeht. Er bricht aus, und das nicht zum ersten Mal, weil sie ihn sexuell nicht mehr reizt. Das ist nur der Anfang. Aber die Frau weiß sich zu helfen: Antonia sucht sich eine eigene Wohnung, eine Arbeit, einen Geliebten. Es beginnt die Krise für den Mann: Giovanni verliert die Kontrolle, seine Lust an „intimen Erlebnissen“ mit anderen Damen, den Lebenssinn. So hatte er sich die offene Zweierbeziehung nun doch nicht vorgestellt.Franca Rame und Dario Fo stellen in der 1983 uraufgeführten Farce die Machtverhältnisse in der Ehe mit allen Mitteln der Komik auf den Kopf: Sie manövrieren Antonia und Giovanni in groteske Situationen, legen ihnen witzig derbe Dialoge in den Mund , lassen viel Raum für Improvisationen und die Zuschauer Teil des Spiels werden. Eine lustvolle Gratwanderung zwischen Lachen und Weinen. Treuefetischisten bekommen in diesem von Helga Walcher inszenierten Stück genauso ihr Fett weg, wie die Befürworter offener Beziehungsmodelle. Vermeintliche Toleranz kippt in Sekundenschnelle in rasende Eifersucht. Denn die Großzügigkeit hat ihr Ende, sobald das eigene Herz in Gefahr gerät.Termine und Tickets Zu sehen ist „Offene Zweierbeziehung“ nach Aufführungen in Bruneck, Innichen und Brixen am 1. und 2. Dezember in Meran (Theater in der Altstadt). Tickets können direkt beim Gastspielort reserviert werden.