s+ hat sich im Vorfeld einer Probe mit ihm getroffen. <BR /><BR />Es ist die Leichtigkeit...<BR />er scheint immerzu ein Lächeln auf den Lippen zu haben... entgegen den Rollen die er oftmals verköprt, so auch hier – der verbitterte, mürrische 80-Jährige.... Andere Schauspieler von seinem Rang tragen das Ego vor sich her, eine Selbstgewissheit und wissen um ihr Charisma, Ausstrahlung etc... Nicht so Mitterrutzner: Bescheidenheit, Demut, ja beinahe schüchtern gibt er sich im Interview. Dafür überträgt er eine inneres Strahlen, Freude, ... die Einfachheit, die Freude, sich immer wieder neu und neugierig auf Rollen einzulassen und so gar keine Erwartungen oder Pläne zu verfolgen. Das Leben habe genug zu bieten, wenn man nicht etwas oder jemanden hinterherjagt. So ein bisschen das Leitmotiv. <BR /><BR /><b>Herr Mitterrutzner, wie ist es Regisseur Leo Ploner gelungen, Sie für dieses Stück in Brixen zu gewinnen?</b><BR />Peter Mitterrutzner: Es handelt sich um ein tolles Stück, das fast auf der ganzen Welt bekannt ist. Leo hat es bearbeitet und für hiesige Verhältnisse angepasst. Mir macht es viel Spaß, hier mitzuwirken. Es war nur die Frage, ob es sich auch von den Terminen her ausgeht. Denn ich bin schon 20 Jahre für das Ensemble des Münchner Volkstheaters tätig, habe dort mein Publikum und heuer bereits 4 Fernsehproduktionen hinter mir. <BR /><BR /><b>Ihr Typ ist also nach wie vor von Theatermachern wie Filmschaffenden sehr gefragt? </b><BR />Mitterrutzner: Es ist tatsächlich so, dass es bei mir in den vergangenen 20 Jahren wohl keinen Monat ohne Film- oder Theaterprojekt gegeben hat. Deshalb bekomme ich von Kollegen schon oft zu hören: Peter, wie machst du das bloß, dass du so gut im Geschäft bist.<BR /><BR /><b>Wie lautet die Antwort?</b><BR />Mitterrutzner: Ich sage dann: Nichts, ich mache gar nichts. Es hat wohl mit meiner Gelassenheit und Lockerheit zu tun. In der Tat braucht meine Agentur nicht viel für mich zu tun. <BR /><BR /><b>Die Auftritte in TV-Serien wie „Tatort“, „Soko Kitzbühel“ in Spielfilmen sowie Theaterklassikern wie „Der Brandner Kaspar“ oder „Sibirien“ sind wohl Visitenkarte genug, oder?</b><BR />Mitterrutzner: Naja, es scheint so zu sein, dass mein Alter gefragt ist, und recht viele Schauspieler in dem Alter gibt es nicht. So habe ich in den vergangenen 20 Jahren bestimmt in 200 Produktionen mitgewirkt.<BR /><BR /><b>Sie leben somit in München und im Eisacktal?</b><BR />Mitterrutzner: Mein Lebensmittelpunkt ist in Albeins, in München hat man mir eine kleine Wohnung zur Verfügung gestellt. Ich pendle mit dem Auto hin und her, meine Fahrtzeit beträgt ziemlich genau 2,5 Stunden Fahrtzeit, das ist kürzer als etwa in den Vinschgau zu fahren.<BR /><BR /><b>Man fragt sich, wie kriegt er das bloß hin, mit 80 Jahren? Oder ist gerade das Theater Ihr ganz persönlicher Jungbrunnen, eine Art Lebenselixier?</b><BR />Mitterrutzner: Ja, wenn man mich fragt, ob ich fit bin, kann ich das bejahen. Die Ärzte machen die Untersuchungen und sagen dann erstaunt: Alles in Ordnung, dir fehlt nichts. Vor 2 Jahren hatte ich mal eine gesundheitliche Krise, aber ich habe mich davon schnell erholt. Das hat womöglich auch mit dem Theater zu tun. 3 Wochen nach der Operation stand ich bereits wieder vor der Kamera. Es gibt aber nicht nur die Schauspielerei, sondern viele Dinge, die das Leben lebenswert machen, etwa die Malerei, die Literatur oder Wanderungen.<BR /><BR /><b>Jede Rolle gilt es auf's Neue zu erarbeiten und verinnerlichen. Was macht das mit einem, der so viele Rollen verkörpert hat und weit über 1000-mal auf der Bühne gestanden ist?</b><BR />Mitterrutzner: Für mich verhält es sich so, dass jede neue Rolle einen Neubeginn für mich darstellt und ich mich neu darauf konzentrieren muss. Es gibt also keine Routine. Alles, was neu auf mich zukommt, ist ein neues Erlebnis. Ich versuche das nicht zu spielen, sondern tatsächlich mich selbst dabei zu erleben. <BR /><BR /><b>Bleibt man auf diese Weise auch nach derart vielen Engagements authentisch?</b><BR />Mitterrutzner: Ja, man darf nie aufhören, an sich selbst zu arbeiten, damit die Natürlichkeit und Authentizität erhalten bleibt. Viele Kollegen sagen: Warum hat der so einen Draht zum Publikum? Dabei ist es so, dass ich einen Draht zu mir selbst habe, was dann zum Publikum überspringt. <BR /><b><BR />Gibt es noch so etwas wie Lampenfieber?</b><BR />Mitterrutzner: Ich nenne das nicht Lampenfieber, sondern Respekt. Der Respekt ist immer da – vor jeder Aufführung und vor dem Mitgliedern des Ensembles. <BR /><BR /><b>Welche Pläne, Projekte oder Wünsche treiben Peter Mitterrutzner an?</b><BR />Mitterrutzner: Diese Frage wird mir öfter mal gestellt, etwa welche Traumrolle ich habe. Ich sage dann: Es gibt eigentlich keine. Ich lebe und erlebe jeden Tag. Je älter man wird, desto wertvoller wird die Zeit und desto mehr versucht man jeden Tag gut zu leben. Und zu erleben. Abends ist man froh, wenn man sagen kann: Das war wieder ein guter Tag heute. <BR /><BR /><b>Womit beschäftigen Sie sich abseits der Bühne?</b><BR />Mitterrutzner: Ich male gerne. Das macht mir Spaß und ich sehe es als Parallele zur Schauspielerei: Aufbauen, Beobachten und Wiedergeben. Man fragt mich oft, warum ich nicht eine Ausstellung mache. Dann entgegne ich, wozu denn, ich stelle mich doch selbst auf der Bühne aus. Die Bilder verschenke ich, das macht mir Freude.<h3> Zur Person</h3>Der in Albeins bei Brixen geborene Schauspieler Peter Mitterrutzner (80) besticht mit seinem Lebenswerk – einer immensen Anzahl an Engagements im Theater, Fernsehen und Kino. Zu seinen Paraderollen zählt der Monolog in Felix Mitterers „Sibirien“ und die Figur des Brandner Kaspars, seit 1999 ist er Mitglied im Ensemble des Münchner Volkstheaters und viele Male hat er in Erfolgsserien wie „Tatort“, „SOKO Kitzbühel“ oder „Der Bulle von Tölz“ mitgewirkt. <BR /><BR />Mitterrutzner zählt zu den Mitbegründern der Rittner Sommerspiele, als Sprecher hat er in rund 150 Hörspielproduktionen mitgewirkt. Sein erlernter Beruf war Schriftsetzer, er war auch als Druckereileiter bei Athesia tätig. Er ist Vater von 2 Söhnen und lebt in Albeins.<Rechte_Copyright></Rechte_Copyright>