Man bemühe sich weiterhin, dem Publikum viele Stücke zu bieten, die seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Programm des Hauses zu finden waren oder – wie Kurt Weills „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ – noch nie in Innsbruck gezeigt wurden, betonte Intendant Johannes Reitmeier bei derSpielplan-Pressekonferenz am Freitag. Die Spielzeit wird am 21. September mit Giuseppe Verdis „La Forza del Destino“ eröffnet. Regie führt Kay Kuntze, die musikalische Leitung übernimmt Francesco Angelico, mit Saisonbeginn neuer Chefdirigent des Tiroler Symphonie Orchester Innsbruck (TSOI).Die dem heimischen kompositorischen Schaffen gewidmete Reihe „Opera Austria“ bleibt ein wichtiges Standbein. Mit „Mara“ wird in Reitmeiers Regie ein Werk des in Zams im Tiroler Oberland geborenen Komponisten Josef Netzer wieder entdeckt. Das Werk war nach seiner Uraufführung 1841 an der Wiener Hofoper ein internationaler Erfolg, geriet dann aber in Vergessenheit. „Diese Oper wurde lange nicht mehr gespielt“, sagte Dagmar Grohmann, Pressechefin des TLT.„Dabei war Netzer ein großer Komponist, der sich mit seinen Zeitgenossen durchaus messen kann.“ Die autographe Partitur des Werks befindet sich in der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen. Durch deren Unterstützung beim Erstellen des Notenmaterials und ihre Forschungsarbeit wurde die Realisierung des Projekts möglich. „Die Oper ist sehr vielschichtig. Wir freuen uns zu zeigen, was wir in Innsbruck zustande bringen“, so Grohmann.MusikDie komische Oper „Don Pasquale“ (Regie Stefan Tilch, musikalische Leitung Vito Cristofaro), die Operettenrevue „Frauen sind keine Engel!“ und das Musical „Jekyll & Hyde“ stehen ebenfalls am Programm. Als Wiederaufnahme kommt „Anatevka“. Das Musical in den Kammerspielen ist „Non(n)sens“. Reitmeiers viel beachtete „Parsifal“-Inszenierung, die im Februar 2012 im Pfalztheater Kaiserslautern Premiere hatte, wird ab Februar 2014 in Innsbruck zu sehen sein. Die Partie des Gurnemanz übernimmt Guido Jentjens, Alexander Rumpf hat die musikalische Leitung.TheaterDie Thematik der Außenseiter und Träumer ziehe sich als roter Faden durch die Saison, meinte Schauspielchef Thomas Krauß. Er beginnt mit mit seiner Inszenierung von Ferdinand Raimunds „Der Bauer als Millionär“ am 28. September die neue Spielzeit. Lessings „Nathan der Weise“ (Regie: Sylvia Richter), der sich eine tolerante Welt wünscht, erfüllt die Kriterien des träumenden Außenseiters ebenso wie Büchners „Woyzeck“, den Krauß am 12. April 2014 im Großen Haus zur Premiere bringt. In den Kammerspielen ist mit der Österreichischen Erstaufführung von Dea Lohers „Am schwarzen See“ (Premiere: 12. Oktober) erstmals ein Stück einer der wichtigsten deutschsprachigen Gegenwartsautorinnen am TLT zu sehen.Mit „Alpenvorland“ von Thomas Arzt kommt auch ein junger österreichischer Dramatiker zum Zug. Das Jugendstück „Himmelfahrt“ des Tiroler Autors Bernhard Aichner erzählt die Geschichte eines übergewichtigen Buben, der verzweifelt versucht, trotz aller Widrigkeiten glücklich zu sein. Für diese Uraufführung soll ein Linienbus zur Bühne und das Publikum zu Fahrgästen werden.TanzIm Tanzprogramm bringt Enrique Gasa Valga u.a. Puccinis „Madama Butterfly“ als Tanzstück (Premiere: 19. Oktober).Laut der kaufmännischen Direktorin Brigitte Winkler beträgt die Auslastung im Großen Haus in der laufenden Saison bisher 84 Prozent und damit um zwei Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In den Kammerspielen hält man bei 95 Prozent (Vorjahr: 94 Prozent).