In Drama, das sich an wahre Untersuchungen der Redaktion des Magazins DOSSIER anlehnt, schlüpft Gerti Drassl in die Rolle des Flo Skrabal, Leiter der Redaktion. Das Gastspiel des Volkstheaters Wien kommt am Mittwoch nach Schlanders und am Donnerstag nach Meran. Zuvor haben wir mit der Nestroy-Theaterpreisträgerin gesprochen. <BR /><BR /><BR />Hintergrundgespräche in verruchten Wiener Beisln, offener Schlagabtausch zwischen DOSSIER und der OMV, Drohungen, Klagen und das Ringen um Transparenz stehen im Mittelpunkt. „Theater als Recherchekrimi“ – mit dabei ist die Schauspielerin <Fett>Gerti Drassl</Fett>. Die Eppanerin ist eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen Südtirols, vielfach ausgezeichnet, im Theater und im Film gleichermaßen zu Hause. Das Gastspiel des Volkstheaters Wien kommt am Mittwoch nach Schlanders und am Donnerstag nach Meran. Zuvor haben wir mit der Nestroy-Theaterpreisträgerin gesprochen. <BR /><BR /><BR /><b>Rasant hat sich der Journalismus in den vergangenen Jahren verändert. PR-Artikel werden allerorts gerne übernommen und kaum mehr gekennzeichnet, Künstliche Intelligenz erledigt häufig die Recherchearbeit in den Redaktionen. Das „immer fortlaufende Ringen um Transparenz“ wie im Stück „Die Redaktion“ bleibt in der Realität heute, wo Köpfe aus Kostengründen fallen, oft außen vor. Welche Beobachtungen haben Sie persönlich diesbezüglich angestellt?</b><BR />Gerti Drassl: Das, was Sie hier beschreiben, betrifft hoffentlich nicht seriöse Medien. Faktenbezogener unabhängiger Journalismus ist wichtiger denn je, es braucht einen Journalismus, der genau hinsieht. Einen Journalismus, der – statt mit vorgefasster Meinung – offen und neugierig kritische Fragen stellt. <BR /><BR /><BR /><b>Der Autor und Regisseur Calle Fuhr kreierte ein augenöffnendes Stück über Journalismus und gleichzeitig einen Thriller über fragwürdige Vorgänge in den Chefetagen der österreichischen Politik und Wirtschaft. Sie schlüpfen in die Rolle des Flo Skrabal, Leiter der DOSSIER-Redaktion. Wie haben Sie sich auf diesen Part vorbereitet?</b><BR />Drassl: Wir hatten die Möglichkeit, mit den Journalistinnen und Journalisten von DOSSIER ausführliche Gespräche zu führen, was sehr wichtig für diese Arbeit war. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1150290_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>Wenn man von Journalismus spricht, kommt heute unweigerlich – verstärkt auch durch die derzeitigen politischen Ereignisse weltweit – das Thema „Fake News“ ins Spiel. Wie könnte das Theater in diesem Falle dagegenwirken?</b><BR />Drassl: Ich kann nur sagen wie Calle Fuhr das versucht, nämlich indem er die Geschehnisse rund um die OMV plastisch und nachvollziehbar erzählt und somit Transparenz schafft.<BR /><BR /><BR /><b>Sie sind eine viel beschäftigte Schauspielerin, woran arbeiten Sie derzeit?</b><BR />Drassl: Zurzeit drehe ich einen Film in Wien, eine Stadtkomödie, zusammen mit einem Südtiroler Kollegen Julian Pichler.<BR /><BR /><b>Sie sind schon vielfach ausgezeichnet worden. Wie sehr helfen Preise weiter, welche Bedeutung messen Sie ihnen bei?</b><BR />Drassl: Preise sind etwas Schönes, aber nicht der Kern dieses Berufes. Ich bin dankbar dafür.<BR /><BR /><BR /><b>Termin:</b><BR /><BR />9. April, Schlanders, Kulturhaus <BR /><BR />10. April, Meran, KiMM <BR /><b><BR />Beginn:</b> jeweils 19.30 Uhr <BR /><b>Einführung:</b> 19 Uhr<BR /><h3> Zur Person Gerti Drassl</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1150284_image" /></div> <BR /><BR />Geboren 1978 in Eppan, studierte sie zunächst Kunstgeschichte, dann Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar. Von 2002 bis 2017 gehört die Schauspielerin zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt. Darüber hinaus tritt sie regelmäßig an anderen deutschsprachigen Bühnen sowie in Film- und Fernsehproduktionen („Der Knochenmann“, „Vorstadtweiber“, „Der Trafikant“, „Persona Non Grata“ u.v.m.) auf. Sie wurde für ihre Leistungen zahlreich ausgezeichnet u.a. Nestroy-Theaterpreis, Deutscher Schauspielerpreis, Österreichischer Filmpreis, ORF-Hörspielpreis, Romy Award u.a. 2018 wurde ihr der Wiener Schauspielerring verliehen.