„Auf zu neuen Horizonten!“ lautet das Motto des Südtiroler Kulturinstituts in dieser Saison. Und das wird durchaus ernst gemeint: „Ändern Sie Ihre Position und es ergeben sich neue Blickwinkel“, rät Silbernagl dem Publikum, „gehen Sie mit uns auf Kulturreise!“„Wir meinen, unser Programm hat Festspielcharakter“, gab sich Silbernagl überzeugt. In der Tat: Blättert man durch das 108 Seiten starke Programmheft fallen Namen großer Schauspielhäuser, bekannter Regisseure und beliebter Darsteller auf.„Erst, wenn eine Prdouktion für uns herausragend ist, nehmen wir sie in unser Programm auf“, erklärte der Direktor.Das Theater in Residence: Theater in der JosefstadtTheater in Residence ist in dieser Spielzeit das Theater in der Josefstadt, das mit seinen 220 Jahren das älteste noch bestehende bespielte Theater in Wien ist. Seit 2006 wird es von Herbert Föttinger und Alexander Götz geleitet. „Es ist eine große Ehere für uns, Theater in Residence zu sein“, bekundete Föttinger heute. „Das Theater in der Josefstadt ist seit 2000 immer wieder Gast in Südtirol.“In dieser Spielzeit ist das Theater in der Josefstadt mit zwei Aufführungen in Südtirol vertreten: Eine „Produktion, die in Wien sehr gefeiert wurde“, sei die von Gabriel Barylli neu inszenierte Komödie „Butterbrot“ mit den Schauspielern Michael Angl, Martin Zauner und Alfons Haider, so Föttinger. Das Stück wird im Oktober in Brixen und Schlanders aufgeführt. Mit „Gespenster“ von Henrik Ibsen kommt das Theater in Residence im März nach Bozen und Meran. „Das wird ein sehr großes Schauspieltheater“, versprach Föttinger. In dem Stück spielt u.a. die Südtiroler Schauspielerin Gerti Drassl. Der Regisseur in Residence: Claus Peymann„Wer nicht nur mit ihm, sondern auch über ihn lachen will, sollte sich ‚Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen‘ nicht entgehen lassen“, meinte Silbernagl über den Regisseur in Residence. Claus Peymann ist Regisseur, Intendant, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Berliner Ensembles, mit welchem er auch nach Bozen kommt. In „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“, einer „Dramolette über den besonderen Theaterwannsinn“ von Thoams Bernhard, spielt Peymann sich selbst, Dramaturg Hermann Beil spielt Hermann Beil. „Man muss wach bleiben“„Auf zu neuen Horizonten“, dies sei „der richtige Weg“, befand Herbert Föttinger mit Blick auf das Programm des Südtiroler Kulturinstitutes. Das Motto des Theaters in der Josefstadt habe sogar gewisse Ähnlichkeit: „Die Tradition im Griff, die Zukunft im Auge“. „Es ist immer wichtig zu schauen, wie bleibe ich wach“, so Föttinger. Diese Wachheit spüre er beim Kulturinstititut. Frischer Wind im sanierten WaltherhausHauptspielstätte für die „wachen“ Aufführungen, die von Leo Tolstois „Anna Karanina“ (Silbernagl: „Ein lang gehegter Wunsch“) über Friedrich Schillers „Die Räuber“, „I hired a contrct killer“ von Aki Kaurismaki, einem Gastspiel des Schauspielhauses Bochum bis hin zum „Salzburger Tod“ Ben Becker, der deutsche Dichtkunst zum Besten geben wird, reichen, wird auch in dieser Spielzeit das Waltherhaus in Bozen sein.„Die alte Dame Waltherhaus musste sich einem akustischen Lifting unterziehen“, verriet Silbernagl. Neben Bozen sind Teile des Programms, das neben dem Theater auch Konzerte und Lesungen vorsieht, im Meraner Stadttheater, im Forum in Brixen, im Brunecker Ragenhaus und im Kulturhaus Schlanders zu sehen. Das detaillierte Programm sowie alle Infos über Rahmenveranstaltungen und Abonnements gibt es online auf der Homepage des Südtiroler Kulturinstitutes.Barbara Raich