Helene Alving, verkörpert durch Andrea Jonasson, ist eine starke Frau, die es vermag, die Fassade zu wahren. Ihrem verstorbenen Mann zu Ehren hat sie ein Kinderasyl errichtet. Dabei war dieser zu Lebzeiten ein Säufer gewesen, der seinem eigenen Sohn die Syphilis vererbt und zudem das Dienstmädchen geschwängert hat. Nur einmal hatte Helene einen Ausbruch gewagt und war zu Pastor Manders (Joachim Bissmeier) geflüchtet, von dem sie Schutz und Rettung erhoffte. Dieser jedoch hatte sie auf dem „Weg der Pflicht“ nach Hause zurückgeschickt. Nach außen hin gelingt es ihr den Schein zu wahren, indem sie ihren Sohn Oswald (Florian Teichtmeister) nach Paris zu Pflegeeltern fortgibt. Er soll die Ehrfurcht vor seinem Vater nicht verlieren und wächst mit der Lüge auf, sein Vater sei ein Ehrenmann gewesen. Dem Kind der Dienstmagd, Regine (Gerti Drassl), hat Helene einen falschen Vater gekauft. Doch immer stärker bezieht Helene Position gegen die bürgerliche Gesellschaftsordnung, ihre Konventionen, Pflicht- und Eheauffassungen und gegen ihre verlogene Moral. Sie sind das, was sie „Gespenster“ nennt. Als der Sohn zurückkehrt und auf seine Halbschwester Regine trifft, führt die große Lebenslüge zur Katastrophe. Die Wahrheit ist unerträglich, weil hinter ihr die Erkenntnis steht, das ganze Leben falsch gelebt zu haben. TermineDie Aufführungen finden am 10. und 11. März im Waltherhaus Bozen statt und beginnen um 20 Uhr (Mittwoch) und um 20.30 Uhr (Donnerstag). Kostenlose Einführungen gibt es jeweils um 19.15 Uhr. Karten sind beim Südtiroler Kulturinstitut und bei Athesia Ticket erhältlich. Da die zweite Aufführung ursprünglich in Meran gezeigt werden sollte, nun aus technischen Gründen ins Waltherhaus verlegt werden musste, steht für die Meraner Abonnenten sowie Theaterbesucher, die bereits Karten für die Vorstellung am 11. März in Meran besitzen, ein kostenloser Zubringerbuss (Abfahrtszeit: 19.30 Uhr vor dem Stadttheater Meran) zur Verfügung.