<b>Was ist Transart?</b><BR />Es ist ein Festival und damit ein Fest, das allen offensteht und alle angehen kann. Hier brennen Künstlerinnen und Künstler, sich am stets Neuen zu erproben und das Publikum brennt mit.<BR /><BR /><b>Warum braucht es Transart?</b><BR />Weil es Kunst und Kultur braucht, die ohne hübsche Verpackung auskommt und schön ob ihrer Rohheit, Wildheit, Schamlosigkeit ist.<BR /><BR /><b>Wie kam es zu Transart? </b><BR />Es gab und gibt eine Nische, die von niemand anderem bespielt wird. Transart kennt keine Grenzen, keine Sparten, kein unten und kein oben – es steht für Kultur, die unmittelbar ist und wirkt.<BR /><BR /><b>Wo entstand Transart?</b><BR />In der Bozner Industriezone mit sieben Tagen an Veranstaltungen in Industriehallen und mit einem Vereinssitz in Eppan.<BR /><BR /><b>Wer ist Transart? </b><BR />Ein fünfköpfiges, hoch engagiertes, vorwiegend weibliches Kernteam, historisch ein neunköpfiger Verein, der aktuell von einem ausschließlich weiblichen fünfköpfigen Vorstand geleitet wird, ein erweitertes Festivalteam und ein zuarbeitender Gründungsdirektor.<BR /><BR /><b>Wie finanziert sich Transart? </b><BR />Öffentlich seitens Kulturministerium, Autonome Region Trentino-Südtirol, Autonome Provinz Bozen, Stadt Bozen und weitere Gemeinden, in denen wir Projekte zeigen, Stiftung Südtiroler Sparkasse und einem hohen Anteil an privaten Sponsoren und Stiftern, die gute 30 Prozent des Gesamtbudgets tragen.<BR /><BR /><b>Wie suchen Sie die Künstlerinnen und Künstler für Transart aus? </b><BR />Es ist die Qual der Wahl, jedenfalls haben wir die Ambition, jedes Jahr aufs Neue neue Koordinaten gegenwärtigen künstlerischen Schaffens zu zeigen, ohne diese der Geisel eines überstrapazierten roten Fadens zu unterwerfen; es ist als würde das Festival ein Gesamtwerk, eine Komposition, ein mehrteiliger Roman sein.<BR /><BR /><b>Welche Edition oder Performance bleibt Ihnen ewig in Erinnerung?</b><BR />Jede Edition hatte zumindest eine Performance, die sich mir tief eingeprägt hat; es wären also mindestens 25 an der Zahl.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210611_image" /></div> <BR /><BR /><b>Und was möchten Sie lieber für immer vergessen? </b><BR />Eine Video-Blowjob-Performance in der Industriehalle eines unserer treuesten und großzügigsten Förderer.<BR /><BR /><b>Welches war das schrägste Herkunftsland eines Künstlers oder einer Künstlerin?</b><BR />Wir kennen keine schrägen Herkunftsländer, je unangepasster die Künstlerinnen und Künstler sind, desto näher empfinden wir sie.<BR /><BR /><b>Wen hätten Sie immer wieder gerne eingeladen?</b><BR />Karlheinz Stockhausen war zu Lebzeiten leider zu teuer, Nick Cave unerreichbar – aber wir haben es versucht. Anne Imhof – wir werden es versuchen.<BR /><BR /><b>Welche Projekte blieben unrealisiert?</b><BR />Entropy Symphony – 40.000 Sänger zwischen Kufstein und Ala, die einen einzigen Ton vom Norden in den Süden und vom Süden in den Norden schicken. Vielleicht erleben wir es ja noch.<BR /><BR /><b>Und welches Projekt war am schwierigsten zu verwirklichen?</b><BR />„Hotel Paradiso“ von Benedict Mason; fünf Jahre Vorbereitungszeit und eine Totalerschöpfung, die noch nachwirkt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210608_image" /></div> <BR /><BR /><b>Erinnern Sie sich an die erste Rezension über Transart?</b><BR />Ich war erstaunt, welch großer Enthusiasmus aus vielen Medien gleich zu Beginn kam.<BR /><BR /><b>Welchen Ort möchten Sie unbedingt einmal bespielen? </b><BR />Den Himmel.<BR /><BR /><b>Welche Südtirolerin und welchen Südtiroler möchten Sie einmal zu einer Performance mitnehmen?</b><BR />Am besten alle 539.386 Personen, die aktuell im Lande leben.<BR /><BR /><b>Spüren Sie die Erwartungen – sie sind jedes Jahr sehr hoch – des Publikums?</b><BR />Ich weiß, dass zwischen Gelingen und Scheitern eine tiefe Schlucht klafft, in die man jederzeit fallen kann. Das Alter, die 25 Jahre Festival schenken einem eine Form der Gelassenheit.<BR /><BR /><b>Hat Transart eine Community?</b><BR />Die vielleicht schönste in Südtirol: alle Sprachgruppen, alle Generationen, alle Einkommensklassen – und allesamt neugierig und weltoffen.<BR /><BR /><b>Transart und Museion feiern zusammen: 25 Jahre Transart, 40 Jahre, Museion. Beste Freunde oder nur Kollegen?</b><BR /> Überzeugte Partner, jeder in seiner Rolle. Museion als stets sendende Leuchtturm-Institution und Transart als Scheinwerfer, der für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit für das Zeitgenössische schärfen kann.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210614_image" /></div> <BR /><BR /><b>Was habt ihr gemeinsam vor? </b><BR />24 Stunden einer Totalerfahrung von Performance, Zeit und Erschöpfung, hinter welcher neue Horizonte überraschender Kunsterfahrung sichtbar werden. Ein klein wenig auch als Hommage an jenes Jahr 2008 gedacht, in dem das neue Museion eröffnet wurde und die Kunstbiennale Manifesta hierzulande zu Gast war. Ein Quantensprung für die heimische Kulturlandschaft.<BR /><BR /><b>Was bedeuten Ihnen die 25 Jahre Transart? </b><BR />Wir stehen eigentlich erst am Anfang. Der Maschinenraum des Festivals funktioniert hervorragend, das Format ist offener denn je. Wir haben gezeigt, dass zeitgenössische Kultur wirklich alle angehen kann.<BR /><BR /><b>Und wo sehen Sie Transart in 25 Jahren?</b><BR /> Am Puls der Zeit, so wie im ersten Jahr und eben dadurch wohl ganz anders als heute, da sich die Transformationen der Zeitläufte enorm beschleunigt haben; und jedenfalls ohne Gründungsdirektor.<BR /><BR /><b>Was wünschen Sie sich für Transart zum 25. Geburtstag?</b><BR /> Eine Künstlerschaft, der die eigenen Projekte gelingen, ein Publikum, das Neues in das eigene Leben mitnimmt und ein Team, das Freude aus dem Gesamtgelingen schöpft.<BR /><BR /><b>Wie sehen Sie Transart im internationalen Kontext, bzw. im Vergleich zu anderen contemporary cultures festivals?</b><BR />Der Zuspruch der Künstlerinnen und Künstler, ob diese nun territorial oder international verankert sind, und ihre Bereitschaft hier ihre Arbeit zu zeigen, ist großartig. Das Festival scheint wohl einige Alleinstellungsmerkmale zu haben.<BR /><BR /><b>Und am Ende noch: Welche Frage möchten Sie an TRANSART-Fans und an jene, die das Festival nicht kennen, stellen? Hier haben Sie die Möglichkeit dazu: Wir werden unsere Leserinnen und Leser fragen…</b><BR />Das Unmögliche ist nur das Unvorstellbare – welches Projekt wünscht man sich von Transart in den kommenden fünf Jahren?<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/kultur/musik/festivalauftakt-bei-transart-us-duo-cocorosie-headliner-an-tag-1-und-2" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier erfahren Sie, was Sie an den beiden ersten Festivaltagen erwartet.</a>