„Invasive Pflanzen sorgen für ökologische und wirtschaftliche Schäden“, so Alois Fundneider, Botaniker in der Arbeitsgruppe Grünlandwirtschaft am Versuchszentrum Laimburg. „Umso wichtiger ist es präventiv für dieses Thema zu sensibilisieren“. Beim Informationsabend am 19. Mai in der Stadtbibliothek Bruneck wurde über das Erkennen und den Umgang mit gebietsfremden Arten informiert.Nicht alle Neophyten, also eingeschleppte Pflanzen sind problematisch, doch invasive Arten verdrängen einheimische Pflanzen und beeinträchtigen die Biodiversität. Das drüsige Springkraut etwa hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. „Verbreitet werden die Samen über Verkehrswege, nicht korrekt entsorgtem Schnittmaterial oder mit dem Transport von Erde.“ so Fundneider weiter.Helga Salchegger, Leiterin des Fachbereichs Gartenbau beim Versuchszentrum Laimburg, warnt vor der unkritischen Anschaffung exotischer Pflanzen und empfiehlt heimische Alternativen. „Wenn Ihnen jemand sagt: diese Pflanze wächst super, da braucht man überhaupt nichts tun – dann sollten Sie hellhörig werden. Vor der Anschaffung sollte hinterfragt werden, ob es denn heimische Alternativen gibt, die an die hiesige Flora und Fauna besser angepasst sind. Auch wenn die Neophyten attraktiv für viele Insekten scheinen, so kann man nicht abschätzen welchen Effekt Pollen und Nektar haben.“ Angelika Ruele, Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Acker- und Kräuteranbau der Laimburg, stellte einen in Südtirol invasiven Neophyten näher vor: „Das Schmalblättrige Greiskraut kann sich negativ auf die lokale Biodiversität auswirken und zudem sowohl für Menschen als auch für Tiere gesundheitsschädlich sein. Wichtig ist, bei ersten Vorkommen rasch zu handeln."Zum Abschluss gab Stefan Schwingshackl, Leiter der Forststation Bruneck einen Überblick über die Neophyten-Situation in Bruneck und Umgebung. „Bei der Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus tragen die Mitarbeiter der Forstbehörde spezielle Schutzausrüstung – der Pflanzensaft kann bei Hautkontakt schwere Verbrennungen verursachen“, erklärte Schwingshackl. „Die langjährigen Eindämmungsmaßnahmen zeigen jedoch Wirkung: Auf der windwurfgeschädigten Fläche in der Zone Waldheim konnten invasive Arten wie das Drüsige Springkraut deutlich zurückgedrängt werden. Inzwischen entwickeln sich dort wieder einheimische Laubbaumarten wie Eichen, Bergahorne und Vogelkirschen.“ Genau da wird jetzt angesetzt. Bürgermeister Bruno Wolf betonte die Wichtigkeit der Sensibilisierung zum Thema. „In naher Zukunft werden gemeinsam mit den Eigenverwaltungen in allen Brunecker Fraktionen Ausreißaktionen durchgeführt. Aber wir alle können aktiv zur Biodiversität beitragen, indem wir uns informieren und bewusst heimische Blumen und Sträucher pflanzen.“Weitere Informationen und Details werden auf der Webseite der Stadtgemeinde Bruneck veröffentlicht. zum Artikel der Gemeinde