<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Damit der Hund selbst in aufregenden Situationen zuverlässig zurückkommt, braucht es nicht nur Geduld und Übung, sondern auch ein gutes Verständnis dafür, was im Training häufig schiefläuft. Denn viele Rückrufprobleme entstehen durch unbewusste Fehler, die sich leicht vermeiden lassen. <BR /><BR />Lisa Holzner verrät die häufigsten:<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169454_image" /></div> <h3> 1. Die falsche oder schlechte Belohnung</h3>Nicht jede Belohnung ist für jeden Hund gleich motivierend. Ein trockener Keks wird kaum mit dem Reiz eines rennenden Hasen konkurrieren können. Die Belohnung sollte hochwertig und abwechslungsreich sein – besonders in schwierigen Situationen. So kann beispielsweise ein Spiel oder ein gemeinsamer Sprint mit dem Menschen für manche eine tolle Alternative zu Futter sein. <h3> 2. Knuddeln als Belohnung</h3>Die meisten Hunde empfinden Streicheln und Knuddeln nicht als Belohnung, sondern eher als unangenehm. Wird der Vierbeiner nach dem Rückruf regelmäßig geknuddelt, kann das seine Motivation zu kommen, deutlich senken. Gekuschelt werden darf gerne in Nicht-Trainingssituationen.<h3> 3. Der Rückruf wird zu oft oder wahllos verwendet</h3>Wird der Rückruf übermäßig genutzt, stumpft der Hund ab. Der Rückruf sollte immer ein Highlight sein und die ultimative Belohnung ankündigen – das kann er aber nicht, wenn der Hund das Signal während eines 30-minütigen Spaziergangs zehnmal hört… <h3> 4. Der Rückruf kommt nur, wenn es „brenzlig“ wird</h3>Wenn der Vierbeiner immer nur dann zurückgerufen wird, wenn etwas Spannendes in der Nähe ist – ein Artgenosse, Wild oder etwas Essbares – lernt er schnell, dass Rückruf bedeutet: „Jetzt ist der Spaß vorbei.“ So entsteht ein negativer Zusammenhang, denn meist wird der Hund danach angeleint und seine Freiheit endet. Besser ist es, das Rückrufsignal auch in neutralen oder schönen Situationen zu üben. <h3> 5. Zu früh in schwierigen Situationen eingesetzt</h3>Ein Rückruf funktioniert nicht „einfach so“. Wenn man ihn zu früh in stark ablenkender Umgebung einsetzt, ohne vorher ausreichend geübt zu haben, ist ein Misserfolg vorprogrammiert. Der Aufbau muss schrittweise und angepasst an das Können des Hundes erfolgen. <h3> 6. Die Körpersprache des Menschen wirkt bedrohlich oder abschreckend</h3>Ein aufrechter, nach vorne geneigter Mensch mit strenger Stimme lädt nicht zum Kommen ein. Der Hund liest Körpersprache sehr fein. Offene, freundliche Gestik, eine leicht seitliche Körperhaltung oder in die Hocke (bitte ganz!) gehen und ein heller, einladender Tonfall fördern den Erfolg des Rückrufs deutlich. <h3> 7. Fehlende Konsequenz und Klarheit im Signalaufbau</h3>Das Rückrufsignal muss klar und immer gleich aufgebaut sein. Ständige Variationen („Komm mal her“, „Hier“, „Jetzt aber los“) verwirren den Hund. Als Signal eignen sich Wörter, die er sonst nicht zu hören bekommt oder auch ein Pfiff. „Kimm“ eignet sich beispielsweise gar nicht, denn dieses Wörtchen hört unser Hund sehr häufig – ohne dass wirklich ein Rückruf gemeint ist. Es ist für ihn dann schwierig zu filtern, wann „Kimm“ etwa „Wir gehen weiter“ bedeutet oder „Komm so schnell wie möglich zu mir“.<h3> 8. Der Rückruf wird nicht als Highlight erlebt</h3>Ein Rückruf muss sich richtig lohnen – emotional wie praktisch. Wer mit Begeisterung ruft, sich freut, wenn der Hund kommt, und richtig gute Dinge bereithält, macht sich interessant und wichtig.