Auf unserem Planeten gibt es einige Flecken, bei denen man besser zwei Mal überlegen sollte, bevor man ihnen einen Besuch abstattet.<BR /><BR /><BR /><BR /><b>Prypjat</b><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707999_image" /></div> <BR />Die Karusselle stehen still, Rostspuren sind nicht mehr zu übersehen. Wo einst in einer sowjetischen Mustersiedlung Kinderlachen ertönte, herrscht nun bedrückende Stille. Seit jenem verhängnisvollen Tag im Jahr 1986, der aus Freudenschreien Angstschreie werden ließ.<BR />Im Schatten des berüchtigten Atomkraftwerks von Tschernobyl in der heutigen Ukraine erblühte seit den 1970er-Jahren die Stadt Prypjat. Dort lebten vor allem jene Menschen, die Arbeit im Atomkraftwerk gefunden hatten und deren Familien. <BR /><BR />Der 26. April 1986 sollte ihr Leben von einem Moment auf den anderen auf den Kopf stellen. Zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe lebten in Prypjat rund 50.000 Menschen, darunter 15.500 Kinder. Die Stadt liegt nur vier Kilometer vom AKW entfernt und war damit einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Die Behörden brauchten lange um das Unglück einzugestehen und die Menschen aus Prybjat zu evakuieren. Es war ein Abschied für immer – zudem hatten viele Einwohner schon bald mit den Auswirkungen der Strahlenbelastung zu kämpfen. <BR /><BR />Heute liegt die Stadt inmitten der unbewohnbaren Zone rund um Tschernobyl und ist zu einem Touristenmagnet geworden. Die eilig verlassenen Häuser, in denen die meisten Menschen ihr Hab und Gut zurückgelassen haben, der rostige Vergnügungsplatz und das einstige Wahrzeichen der Stadt – das Riesenrad, bieten eine morbide Kulisse. Doch zu lange soll und darf man sich hier nicht aufhalten, denn das Gebiet gilt weiterhin als kontaminiert. <BR /><BR /><BR /><b>„Snake Island“ – Queimada Grande</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708002_image" /></div> <BR /><BR />33 Kilometer vor der brasilianischen Küste liegt eine Insel, die von der heimischen Presse den Beinamen „Insel des Todes“ erhalten hat. Sie ist nur 1,5 Kilometer lang, aber von tausenden giftigen Schlangen bewohnt. Rund 45 Schlangen pro Hektar tummeln sich auf Queimada Grande. <BR /><BR />Einen Fuß an Land zu setzen ist hier ohnehin nicht der Wunsch vieler Menschen, es ist aber ohnehin von der brasilianischen Regierung verboten. Nur Militärangehörigen und ausgewählten Biologen ist der Besuch auf der Insel gestattet, auf der etwa die ebenso seltene wie tödliche Lanzenotter ihr Zuhause hat. Sie ernährt sich hauptsächlich von Vögeln, die den Fehler machen, kurz Rast auf einem der spitzen Felsen zu machen. <BR /><BR />Einige Jahre lang lebten Leuchtturmwächter auf der Schlangeninsel – doch nachdem sich die Zahl der tödlichen Bisse steigerte, wird der Leuchtturm automatisch betrieben. Während Queimada für Menschen, denen schon eine Blindschleiche Schauer über den Rücken laufen lässt, die Hölle auf Erden ist, gilt das Eiland für Zoologen aufgrund seiner Eigenheit und Schlangenpopulation als Paradies.<BR /><BR /><BR /><b>Aokigahara – Mount Fuji</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708005_image" /></div> <BR /><BR />Im Hintergrund grüßt der populärste Berg und Vulkan Japans – vor ihm erstreckt sich eine Landschaft, die von Seen, grünen Flächen und einem famosen Wald geprägt ist. Doch das malerische Idyll hat eine schaurige Seite. Bäume und Sträucher stehen im Aokigahara-Wald sehr nahe beisammen, so nahe, dass eine Unachtsamkeit – ein kleines Abweichen vom Weg schon ins Verhängnis führen kann. <BR /><BR />Doch nicht nur die Gefahr sich im Dickicht zu verlaufen, verbirgt sich hier – auch eine tragische Serie von Todesfällen wirft seine Schatten. Im „Wald des Selbstmordes“ nehmen sich jährlich etliche Menschen das Leben. Die alten Sagen rund um den Wald kreisen um Geister, spirituelle Kraftorte und den Tod. Es kreisen Gerüchte darüber, dass Geister und Stimmen im Wald Menschen in den Selbstmord treiben.<BR /><BR /> So ist Aokigahara im nahe gelegenen Tokio längst berüchtigt und um die Legenden hat sich ein ganzes Genre der Populärkultur gebildet. Die japanischen Behörden halten Statistiken rund um Leichenfunde im Gebiet mittlerweile geheim und im gesamten Gebiet finden sich Tafeln, die den Wert des Lebens hervorheben.<BR /><BR /><BR /><b>Atomare Testgebiete</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708008_image" /></div> <BR /><BR />Zu Beginn des Atomzeitalters befanden sich die militärischen Großmächte in einem regelrechten Wettlauf um die tödlichsten Waffen, die der Mensch bis dato geschaffen hat. Zu diesem Zweck wurden an mehreren Orten der Welt Atombomben getestet. <BR /><BR />An dieser Stelle greifen wir 2 prominentere Beispiele auf, die so kontaminiert wurden. Einerseits das Testgelände Maralinga in Australien, wo Großbritannien zwischen 1952 bis 1957 insgesamt 12 Atombomben zündete. Die dort lebenden Ureinwohner wurden ausgesiedelt. Im Jahr 2009 wurde ihnen das Land offiziell zurückgegeben, doch die Strahlenbelastung machte ein Verweilen dort weiterhin unmöglich.<BR /><BR />Ähnlich ist es auch den Einwohner des Bikini-Atolls (gehört zu den Marshallinseln) ergangen. Deren Oberhaupt König Juda stimmte 1945 zu, dass sein Volk das Atoll verlassen werden, um die US-amerikanischen Atomwaffentests dort zu ermöglichen. Allerdings war ihm zu diesem Zeitpunkt die Tragweite seiner Entscheidung wohl nicht ansatzweise bewusst. Das US-Militär führt anschließend Testserien von 67 Atombombenversuchen durch – dabei wurde hunderte Schiffe und Flugzeuge sowie tausende Tiere eingesetzt. <BR /><BR />Das Atoll wurde dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen – seit einiger Zeit gilt es zwar nicht mehr als Sperrgebiet, vor dem dauerhaften Verzehr lokaler Speisen und dem Genuss des dortigen Trinkwassers wird aber weiterhin gewarnt.<BR /><BR /><BR /><b>Die Insel der Ureinwohner – North Sentinel</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708011_image" /></div> <BR /><BR />Gastfreundschaft ist zugegebenermaßen nicht jedermanns Sache – ist soweit ja auch in Ordnung. Aber wenn man als Besucher schwere Verletzungen oder den Tod fürchten muss, dann ist es nochmal eine andere Hausnummer. <BR /><BR />So wartet auf der Insel North Sentinel im Indischen Ozean auch sicher nicht ein Willkommensgeschenk auf Sie. Zurecht wurde sie 1996 zum Sperrgebiet erklärt, denn sie ist die Heimat der Sentinelesen – ein Volk das hier wohl seit gut 55.000 Jahren abgeschieden wohnt. Neugier auf fremde Besucher ist dabei nicht eingekehrt – die Eingeborenen lehnen jeglichen Kontakt zum Rest der Welt ab. Wer dennoch einen Fuß in ihr Territorium setzt, muss das manchmal mit dem Leben bezahlen.<BR /><BR /> So erging es 2006 etwa 2 Fischern, die in ihrem Boot nahe der Insel übernachtet hatten oder einem US-Missionar im November 2018. Auch wenn ein Hubschrauber sich zu Nahe heranwagt, wird er mit Pfeilen beschossen. Wer allerdings bedenkt, wie es vielen alten Kulturen nach ihrem Aufeinandertreffen mit der „zivilisierten Welt“ erging, kann vielleicht verstehen, warum die Sentinelesen sehr vorsichtig sind.<BR /><BR /><BR /><b>Centralia/Pennsylvania</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708014_image" /></div> <BR /><BR />Es ist, als ob sich inmitten des US-Bundesstaates Pennsylvania die Tore zur Hölle geöffnet hätten. Wie der Kohlebrand, der sich seit dem Jahr 1962 durch die das kleine Bergbaustädtchen Centralia frisst, genau entstanden ist, ist bis heute nicht geklärt. Mittlerweile hat sich der Brand unter dem gesamten Stadtgebiet ausgebreitet und hat ein Leben hier beinahe unmöglich gemacht. <BR /><BR />Nur noch 5 Menschen trotzen der Aussiedelung vehement und harren in der Ortschaft aus. Durch die Hitze riss an vielen Stellen der Asphalt auf, Rauch steigt auf und es haben sich Krater gebildet. Zudem zieht eine unsichtbare Gefahr umher – Kohlenmonoxid ist ein steter Begleiter der Brände. Seit Mitte der 1960er-Jahre gab es unzählige Versuche, das Feuer anhand verschiedenster Methoden zu löschen, doch der Erfolg bliebt aus. Egal welche Barriere sich den Flammen in den Weg stellt, sie lodern weiter. Experten schätzen, dass das Feuer noch über 200 weitere Jahre brennen könnte.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><b>Strand Cape Tribulation</b><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="708017_image" /></div> <BR /><BR />An diesem Ort dürfen Sie sich aussuchen, welche Gefahr ihnen individuell am meisten zusagt – zur Auswahl stehen ausreichend Bedrohungen im Wasser, an Land oder in den Bäumen. Australien ist ohnehin für seine einzigartige und bisweilen bedrohliche Flora und Fauna bekannt – doch Cape Tribulation ist auch hier noch eine Besonderheit. <BR /><BR />Während im Wasser Würfelquallen lauern, deren Stich Lähmungen und Atemnot zur Folge hat, lauern im nahe gelegenen Daintree River gefräßige Krokodile auf eine unachtsame Beute. Doch auch am Strand brauch man es sich nicht gemütlich machen. Neben – in Australien ja beinahe schon typischen – Giftschlangen machen hier auch angriffslustige Vögel Jagd auf Menschen. Kasuare sind bis zu 80 Kilo schwere flugunfähige Laufvögel, mit deren Schnabel und vor allem scharfen Krallen man lieber keine Bekanntschaft macht. <BR /><BR />Wem das noch nicht exquisit genug erscheint, der darf sich auch gerne mit den Bäumen der Gegend anlegen. Eine Berührung dieser „stinging trees“ mit ihren gezackten Blättern ist sehr schmerzhaft und kann sogar medizinische Versorgung notwendig machen. <BR /><BR /><BR /><BR />