Torrisi war bei einer Geheimabstimmung am Mittwochabend überraschend zum neuen Vorsitzenden der Verfassungskommission anstelle des Koalitionskandidaten und PD-Senators Giorgio Pagliari gewählt worden.Der Vorsitz der Verfassungskommission ist angesichts der bevorstehenden Verhandlung um eine Wahlrechtsreform ein besonders relevanter Posten. Torrisi wurde beim Geheimvotum auch mithilfe von Senatoren der Forza Italia und der Cinque-Stelle-Bewegung gewählt.Der Fall bringt AP-Chef Alfano in Verlegenheit. „Wir hatten uns mit dem PD auf die Kandidatur Pagliaris geeinigt. Wir sind loyale Koalitionspartner, daher wollen wir, dass Torrisi auf den Kommissionsvorsitz verzichtet“, betonte Alfano. Torrisi reagierte empört auf die Forderung seines Parteichefs. „Nicht einmal in der sowjetischen Kommunistischen Partei wäre eine derartige Forderung möglich gewesen“, kommentierte Torrisi.Ex-Premier Matteo Renzi, der auf eine Wiederwahl an die PD-Spitze hofft, reagierte entrüstet auf die Niederlage seines Kandidaten Pagliari.Renzi wittert hinter der gescheiterten Wahl seines Parlamentariers ein Komplott von Cinque Stelle, Forza Italia und Alfano-Partei, um das Wahlgesetz nicht zu ändern. Die 3 Parteien würden von Parlamentswahlen profitieren, die nach dem Proporzsystem abgehalten würden.apa