Der Bau der „Sagrada Familia“ gilt als das Hauptwerk des katalanischen Baumeisters Antoni Gaudí. Der Grundstein dieses Mammutprojekts wurde 1882 gelegt, ein Jahr später übernahm Gaudí die Leitung der Baustelle. Dieser Aufgabe widmete er ab 1914 sein ganzes Dasein.<BR /><BR />Am Morgen des 7. Juni 1926 machte sich der Baumeister nach seinem allmorgendlichen Besuch im Oratoriom des heiligen Philipp auf den Weg, um auf seiner Baustelle nach dem Rechten zu sehen. Dabei kam es zu einem Unfall – und einer folgenschweren Verwechslung.<BR /><BR />Gaudí wirde von einer Straßenbahn erfasst und bleibt bewusstlos auf der Straße liegen. Sofort eilen umstehende dem Schwerverletzten zu Hilfe, doch weil er keine Ausweispapiere dabei hat und in seinen heruntergekommenen Kleidern verwahrlost aussieht, halten sie den Stararchitekten für einen Obdachlosen. Erst nach einigen Stunden lässt ihn ein Polizist per Taxi in ein Armenkrankenhaus bringen.<BR /><BR />Dort ringt Gaudí um sein Leben, während sich seine Angehörigen sorgen, weil niemand weiß, was mit dem Baumeister passiert war. Erst nach 3 Tagen findet ihn sein engster Mitarbeiter in dem Armenkrankenhaus und lässt ihn sofort auf ein Privatzimmer verlegen. Dort stirbt Antonio Gaudí noch am selben Tag – es ist der 10. Juni 1926.<BR /><BR />Die Vollendung seines Lebenswerkes hätte Gaudí auch nicht mehr miterlebt, wenn er diesen Unfall überlebt hätte: „Eigentlich wollten wir 2026 zum 100. Todestag Gaudis den höchsten Turm, den Jesusturm, einweihen. Aber das schaffen wir definitiv nicht mehr“, so der aktuelle Chefarchitekt Jordi Fauli im Dezember 2021 gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur. <BR />