Auf den Sassongher (2665 m) - Panorama

Der Sassongher zeigt sich nach Kolfuschg und Corvara herunter als besonders markante, turmförmige Felsgestalt mit einer fast 800 Meter hohen Südwand. Doch so unnahbar der Berg auch erscheinen mag, so besitzt er doch einen nicht besonders schwierigen Aufstieg. Um die zu bewältigende Höhendifferenz zu verringern und den schöneren der beiden möglichen Zugänge zu begehen, nutzen wir zuerst eine Umlaufbahn und schweben mit ihr mühelos hinauf zur Kuppe des gut 2000 Meter hohen Col Pradat. Dann wandern wir nahezu eben durch Latschenhänge hinein ins Edelweißtal und steigen durch dieses, vorbei an einer kleinen, ins Jahr 1730 zurückreichenden Kapelle, bergan. Doch schon bald verlassen wir das steile Tälchen, und der markierte Steig führt uns in Serpentinen hinauf zu wilden Felsbastionen, wo in einer schattigen, kühlen Felsbucht gutes Quellwasser herabrieselt. Wir queren das Ganze über ausgesetzte, aber unschwierige Felsbänder und Schuttrampen, und dann führt der Pfad in Serpentinen am grasbewachsenen und blütenreichen Steilhang hinauf in eine schmale, auf der Nordseite unseres Berges eingeschnittene Scharte. Vom schmalen Einschnitt geht es über Dolomitschutt hinauf zu einem schroff aufragenden Felsgürtel und damit zum kurzen Klettersteig, dem einzigen schwierigen Abschnitt unseres Aufstiegs. Gut verankerte Stahlseile helfen – an einer Stelle sogar 2-spurig –, das Hindernis zu überwinden. Und dann leitet ein unschwieriger Pfad schließlich über Schrofen und Felsschutt zum Gipfel mit dem Kreuz. Boten sich während des Aufstiegs eindrucksvolle Nahbilder der Felsabstürze über und gegenüber unserem Weg, so erwartet uns nun am Gipfel ein freies, prächtiges Panorama. Corvara und Kolfuschg liegen tief unter uns, während der Rundblick die Fanesberge und den mächtigen Sellastock, aber ebenso Langkofel, Geisler, Puez, Gardenacia, Marmolata und Civetta sowie die Gletscherberge im Norden umfasst. Die Tour im Überblick Wegverlauf: Anfahrt nach Kolfuschg im oberen Gadertal, hier den Straßenschildern &bdquo;Col Pradat“ folgend zwischen den Häusern kurz hinauf zum Parkplatz am oberen Rand des Dorfes (ca. 1720 m) und dann mit der Umlaufbahn hinauf auf den Col Pradat (2038 m). Von dort nun zu Fuß auf breitem Weg kurz hinunter zum rechts abzweigenden Steig 4 A (1997 m), auf diesem die Latschenhänge nahezu eben querend zu dem über die Edelweißhütte heraufkommenden Weg 4 und auf diesem hinauf bis zu Wegteilung (2104 m, Wegweiser). Hier rechts ab, auf Steig 7 teils in mittelsteilen Serpentinen, teils fast eben und vorbei an den erwähnten Felsquellen, empor in die Sassongher-Scharte (2435 m; ab Ausgangspunkt etwa 1 Std.); nun weiterhin auf Steig 7 über Schutt und Schrofen südwärts hinauf zum kurzen Klettersteig, über diesen an Stahlseilen teilweise senkrecht in ca. 10 Min. empor zum Gipfelhang und auf dem Weg bzw. Steig 7 über Felsschutt und Schrofen mittelsteil hinauf zum Gipfel (2665 m; ab Scharte Std.; ab Col Pradat 2 Std.). Der Abstieg erfolgt über die beschriebene Aufstiegsroute (knapp 2 Std.) Höhenunterschied: 668 m Gesamtgehzeit: 4–5 Std. Orientierung und Schwierigkeit: Für schwindelfreie und trittsichere Berggeher mit etwas Klettersteigerfahrung unschwierig. Klettersteigausrüstung für Geübte nicht notwendig. Wanderkarten 1:50.000: Kompass, Blatt 59 (Sellagruppe) – 1:25.000: Tabacco, Blatt 07 (Alta Badia–Arabba–Marmolada). Hier weitere Wandertipps von Hanspaul Menara.