Blickt man vom Etschtal, etwa von Gargazon oder Burgstall, zum südöstlichen Kamm der Texelgruppe hinauf, ragen zwischen dem Tschigat im Westen und der Mutspitze im Osten 2 markante Felsgipfel auf: die Große und die Kleine Spronser Rötelspitze. Der Erstgenannten gilt unser Besuch.<BR /><BR />Wir beginnen unseren Fußmarsch auf der Waldlichtung der Leiteralm mit ihrer viel besuchten Almgaststätte, die wir vom Bergweiler Vellau mit einem Korblift erreicht haben. Der Weg, dem wir folgen, ist der bekannte Meraner Höhenweg, der die gesamte Texelgruppe umrundet.<BR />Wir begnügen uns allerdings nur mit der Strecke bis zum Hochganghaus.<BR /><BR /> Gepflastert und mittelsteil führt er uns ein Stück durch fast geheimnisvollen Nadelwald bergan, dann quert er mehr oder weniger waagrecht die steilen Waldhänge und Bachgräben, und einmal überqueren wir mittels einer rund 50 Meter langen, im Sommer 2011 errichteten Hängebrücke den wilden Töllgraben.<BR /><BR />Plötzlich endet der Wald und wir treten hinaus auf die Wiesenterrasse mit dem alten, nunmehr renovierten und dem um 2010 errichteten neuen Hochganghaus. Beide Bauwerke sind in Privatbesitz. Ein in der Nähe befindlicher Schalenstein deutet auf menschliche Anwesenheit in prähistorischer Zeit.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="810686_image" /></div> <BR />Am Hochganghaus beginnt der eigentliche Aufstieg. Kurz durch Wald und steiles Grasgelände geht es problemlos hinauf, dann wird der Hang steil und felsig, doch fleißige Hände haben den in kurzen Serpentinen ansteigenden Pfad mit Handläufen und Steighilfen versehen und damit sicherer begehbar gemacht.<BR /><BR />Plötzlich stehen wir in der schmalen Hochgangscharte zwischen dem Tschigat und der Großen Rötelspitze. Und während wir uns der Letzteren zuwenden, sehen wir unten den Langsee im obersten Spronser Tal, das zwischen Dorf Tirol und Kuens ins äußerste Passeiertal mündet.<BR /><BR />Über Schieferplatten steigen wir am Bergrücken der Markierung folgend höher, der raue Fels gestattet ein gutes Gehen „auf Reibung“, und bei einer mäßig ausgeprägten Anhöhe haben wir den eigentlichen Gipfelaufbau vor uns. Steileres Blockwerk muss nun erklommen werden, aber bald ist das Gipfelkreuz erreicht, das zwar nicht einen der bekanntesten oder gar höchsten Gipfel der Texelgruppe krönt, aber doch einen besonders lohnenden. <BR /><BR />DIE TOUR IM ÜBERBLICK<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="810689_image" /></div> <BR /><BR /><b>Wegverlauf:</b> Anfahrt von Plars bei Algund entweder mit dem Auto oder mit dem Sessellift hinauf nach Vellau (908 m) und mit dem Korblift weiter empor zur Leiteralm (Gasthaus, 1522 m). Nun auf dem Waldweg 24 (Meraner Höhenweg) teils aufsteigend, teils mehr oder weniger eben die Waldhänge und ein paar Bachgräben querend (am Töllgraben eine 52 m lange Hängebrücke) zum Schutzhaus Hochgang (1839 m; bis Ende Oktober bewirtschaftet; ab Leiteralm 1 Std). Von da auf Weg 7 kurz durch Wald, dann über steile Grashänge und in ausgesetztem Fels (gut verankerte Sicherungen) empor zur Hochgangscharte (2455 m; ab Hütte knapp 2 Std.). Nun ostwärts der Markierung folgend über den felsigen Bergrücken (teils Steigspuren, teils plattiger Schieferfels und zuletzt Blockwerk; 2 kurze Stellen mit Sicherungen und Steighilfen) zum Gipfel (2625 m; ab Scharte knapp 1 Stunde). – Abstieg wie Aufstieg (insgesamt 3–4 Std.).<BR /><BR /><b>Höhenunterschied:</b> 1103 m<BR /><BR /><b>Gesamtgehzeit:</b> ca. 8 Std.<BR /><BR /><b>Orientierung und Schwierigkeit:</b> Lange Bergtour mit <BR />zwar großteils gesicherten, aber sehr steilen Strecken, <BR />die Bergerfahrung sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangen.<BR /><BR /><b>Wanderkarten:</b> 1:50.000: Kompass, Blatt 53 (Meran) – 1:25.000: Tabacco, Blatt 011 (Meran und Umgebung)<BR />