Europas größter Verkehrsclub ADAC empfiehlt Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern vor der ersten Ausfahrt unbedingt einen Technik-Check, um das Gefährt nach der langen Pause wieder verkehrstauglich zu machen, sowie eine Überprüfung der Sicherheitsausrüstung. Wegen möglicher Spiegelungen des Sonnenlichts sollte auch das Helmvisier auf Kratzer untersucht werden. Thomas Hätty, Leiter Verkehr und Technik beim ADAC, gibt zu bedenken: „Auch die eigenen Fähigkeiten sollten nach einer längeren Pause nicht überschätzt werden. Dazu kommt die körperliche Fitness, die ebenfalls eine große Rolle spielt.“<BR /><BR /><b>Der Technik-Check</b><BR /><BR />Nach längerer Standzeit muss das Motorrad zunächst gründlich gereinigt und auf Fehler oder Roststellen überprüft werden. Auch eine ausreichend geladene Batterie ist nach Angaben von Hätty wichtig, da sonst die Gefahr besteht, dass Assistenzsysteme wie das ABS nicht funktionieren. Daneben müssen Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel überprüft und Licht sowie elektronische Anlagen (etwa Kupplungs- und Seitenständerschalter) getestet werden. „Ebenfalls zum gründlichen Technik-Check gehört die korrekte Spannung und Schmierung der Antriebskette und eine Überprüfung von Bremsbelägen, Bremswirkung, Reifenprofil und Luftdruck“, so der ADAC- Verkehrsexperte.<BR /><BR /><BR /><b><div class="img-embed"><embed id="754202_image" /></div> <BR /><BR />Langsam beginnen</b><BR /><BR />Für die erste Tour in der neuen Saison empfiehlt Hätty: „Biker sollten sich vor der ersten Tour unbedingt wieder mit ihrer Maschine vertraut machen. Die erste Ausfahrt findet im besten Fall auf einer wenig befahrenen Straße statt, sodass zum Beispiel die Bremsen getestet werden können. Auch das Kurvenfahren und Ausweichen sollte aufgefrischt werden, um sicher auf den Straßen unterwegs zu sein. Der ADAC-Experte rät, bei der ersten Tour maximal 200 Kilometer zurückzulegen und idealerweise allein zu fahren. Anspruchsvolle Tagestouren sollten zunächst vermieden werden.<BR /><BR /><b>Gegenseitige Rücksichtnahme</b><BR /><BR />Nicht nur die Motorradfahrer müssen sich erst wieder ans Fahren und an ihre Maschine gewöhnen, auch für Autofahrer ändert sich mit den Zweirädern nun die Verkehrslage. „Gerade zu Beginn der Motorradsaison unterschätzen Autofahrer Geschwindigkeit und vor allem Beschleunigungsvermögen der Zweiräder und übersehen die schmale Silhouette der Zweiräder leicht“, so Hätty. <BR /><BR />Eine rücksichtsvolle und vorausschauende Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer kann dabei gefährliche Situationen und Unfälle vermeiden.<BR /><BR />Hätty ergänzt: „Biker müssen zudem immer auf den Straßenzustand achten, schon kleine Risse, Schlaglöcher oder Frostschäden können zur Gefahr werden.“<BR /><BR />Unnötigen Lärm zu vermeiden gehört ebenfalls zu einem rücksichtsvollen Miteinander. „Viele Biker sind sich dabei gar nicht bewusst, dass sie mit der eigenen Fahrweise viel zur Lärm-Entlastung in besonders betroffenen Gemeinden beitragen können. Eine vorausschauende Fahrweise ohne unnötiges Abbremsen und Beschleunigen, der Verzicht auf nachträgliches legales Soundtuning und die Einhaltung der Tempolimits senken die Geräuschentwicklung deutlich“, so der ADAC-Experte.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="754205_image" /></div> <BR /><BR /><b>Körperlich fit bleiben</b><BR /><BR />Die Bedeutung des körperlichen Fitness hebt Mike Wohner, Fitnesstrainer und ehemaliger österreichischer Motorrad-Staatsmeister hervor: „Das Wichtigste ist, für eine gute Grundkondition zu sorgen, also das Herz-Kreislaufsystem zu trainieren. Das sollten nicht nur Rennfahrer, sondern auch sogenannte Freizeitfahrer.“ Radfahren und Laufen seien die besten Methoden, um den Körper in Schwung zu bringen. <BR /><BR />„Beim Motorradfahren ist der Puls automatisch höher als im Ruhezustand. Motorradfahren erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration. Wer aber keine gute Kondition hat, bei dem lässt auch die Konzentration schnell nach. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit genügt und man ist gefährdet, einen Unfall zu verursachen oder selbst in einen Unfall verwickelt zu werden.“ <BR /><BR />Zu guter Letzt könne ein gezieltes Muskeltraining zu einem entspannteren und sichereren Motorradvergnügen beitragen. <BR /><BR />