„Der junge Gastwirt Hans Holzner eröffnet den Nachtclub Eule im Erdgeschoss des Hauses, wo er auch seine zukünftige Frau kennenlernen wird“, ist unter dem Titel „Aufschwung im Jahr 1970“ auf der Internetseite des Parkhotels Holzner in Oberbozen zu lesen.<BR /><BR />Die 1970-er Jahre werden rückblickend gern als Zeit der Studentenunruhen und der Flower-Power-Bewegung mit Befreiung von alten Mustern gesehen. Dieser (Jugend-)Bewegung blieb auch Südtirol nicht verschlossen, wie das Beispiel Ritten zeigt: Ab dem Jahr 1970 rumpelte es nämlich gehörig im Holzner’schen Keller. <BR /><BR />Der junge Besitzer Hans Holzner (Vater von Tourismusvereinspräsident Wolfgang Holzner) und heutige Seniorchef des Parkhotels „Holzner“ hatte dort einen Nachtclub eröffnet, der zunächst Hole hieß, später aber von Innsbruck bis nach Verona als „Eule bekannt wurde. <BR /><BR />Bevor die “Eule“ im Jahre 2001 – also heuer vor genau 20 Jahren – endgültig geschlossen werden musste, da der nächtliche mit dem täglichen Hotelbetrieb nicht mehr vereinbar war, hatten sich dort unzählige Paare kennen und lieben gelernt – so auch Hans Holzner selbst und die Boznerin Marianne Widmann, die das Hotel ab dem Jahre 1974 gemeinsam leiteten. <BR /><BR /><b>Junge Leute aus dem ganzen Land</b><BR /><BR />Die „Eule“ war nicht nur ein Spaßprojekt des jungen Unternehmers, sie rettete die junge Familie mehrmals über magere Hotelsaisonen hinweg und sicherte damit die Existenz des Parkhotels an der Bergstation der Seilbahn Bozen-Oberbozen. Bei der Schließung des legendären Nachtclubs, wo verschiedene DJs und Musiker wie Elmar Streitberger auftraten, floss vor 20 Jahren auch deshalb die eine oder andere Träne.<BR /><BR />Margot Trettl, Jahrgang 1949, die Frau von Christian und Mutter von Evelyn und Roland Trettl – heute sehr erfolgreich im bundesdeutschen Privatfernsehen tätig – war am Eintritt der hauseigenen Taverne „Eule“ eine Institution: „Wir haben in den 1970-er Jahren im Holzner angefangen und die Taverne übernommen. Da ging es oft drunter und drüber, es gab oft viel Lärm und einfach ausgelassene Feste. Wir haben dabei Unmengen an jungen Leuten aus dem ganzen Land kennen gelernt. Ich saß Abend für Abend beim Eintritt und Unmengen von jungen Leuten haben mir ihr Herz ausgeschüttet“, erinnert sich Trettl. <BR /><BR />Als dann im Jahr 2001 – heuer also vor 20 Jahren – die Eule endgültig geschlossen wurde, war es für alle nicht leicht. Sie war für sie doch „das halbe Leben“, erinnert sich die Pächterfamilie heute noch.