Vier Jahrzehnte nach der Erstellung einer ersten Machbarkeitsstudie, wurde am 18. April 2011 in Innsbruck der offizielle Baustart für den Bau des Brenner Basistunnels zwischen Italien und Österreich unterzeichnet. Mit dem Spatenstich für diesen voraussichtlich im Jahr 2025 vollendeten Eisenbahntunnel rückt die Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen entlang der Brennerstrecke näher. Indes macht sich in der Bevölkerung ein Unbehagen aber auch eine Unwissenheit breit – man weiß nicht wie es weiter geht. Was kommt auf die Bevölkerung in den nächsten 10, 20, 30, ja vielleicht sogar 40 Jahren zu? Wird das Eisack- und das Wipptal zur Jahrhundertbaustelle oder nicht?All diese Fragen hat die Stadtgemeinde Klausen im Trio der Veranstaltungsreihe „Transit der Zukunft“, ohne Maulkorb, und mit kompetenten Referenten angepackt. Auf Einladung von Klausens Bürgermeisterin Maria Gasser Fink informierten die beiden Gastreferenten BBT-Vorstand Konrad Bergmeister und Mobilitäts-Landesrat Thomas Widmann über den aktuellen Stand des Brennerbasistunnels samt Zulaufstrecke und stellten sich anschließend der Publikumsdiskussion. Dabei wurden u.a. das Nachtfahrverbot, die Mauterhöhung, Lärmschutzprogramme und das sektoriale Fahrverbot angesprochen, wobei LR Widmann betonte, dass die „Lärmschutzmaßnahmen nicht die ultimativen Lösungen sind!“ Das BBT-Projekt, finanziert von der EU und mit staatlichen Geldern, samt den verschiedensten betriebswirtschaftlichen Aspekten, wurde im Laufe des Abends aufgeworfen und in Frage gestellt. Um belastete Verkehrsknotenpunkte wie beispielsweise Waidbruck von noch mehr Verkehr zu verschonen, würden noch verschiedenste Lösungsvorschläge ausgearbeitet.„Der Tunnel wird gebaut, die lokale Wirtschaft kann davon profitieren, wenn man sich richtig vorbereitet. Der Brennerbasistunnel ist das Herzstück der TEN-Achse Berlin-Palermo!“, so Bergmeister.LR Widmann wies zudem darauf hin, dass der Zug in Zukunft eine Alternative zum Flugzeug in Europa werden wird, „Deutschland und Österreich haben erkannt, dass sie Zugang zum italienischen Raum brauchen und der BBT steht zweifelsohne als wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Alle Partnerländer müssen flankierende Maßnahmen ergreifen, um den Güterverkehr auf die Schiene zu bekommen. „Die Erkenntnis, dass es sich dabei um eine Trasse von europäischer Dimension handelt, geht Hand in Hand mit meinem Wunsch, dass wir die Zulaufstrecke schnell bekommen und die Güterzüge hineinbringen“, so Maria Gasser Fink.Abschließend wurde nochmals darauf hingewiesen, dass der Bau des Brennerbasistunnels zweifelsohne „ein Jahrhundertprojekt mit Kritiken“ ist und der Abend – wie alle drei Veranstaltungen der nun abgeschlossenen Vortragsreihe – eine wertvolle Wissenserweiterung zum Thema „Transit der Zukunft“ war.Weitere Informationen gibt es unter www.klausen.eu