Nach dem Bericht über Folterungen des US-Geheimdienstes CIA an Terrorverdächtigen richten sich die Blicke auf die islamische Welt. Aus Furcht vor Übergriffen haben die USA ihre Sicherheitsvorkehrungen vor allem im Nahen Osten verstärkt.CIA-Chef John Brennan beharrt darauf, die „harschen Verhörmethoden“ hätten zu Erfolgen im Anti-Terror-Kampf geführt – aber man habe auch Fehler gemacht.Nach Angaben des TV-Senders CNN warnten auch die Bundespolizei FBI und das Heimatschutzministerium vor möglichen Anschlägen.Amnesty International verlangt KlagenDer republikanische Senator Mitch McConnell verurteilte die Veröffentlichung – nun seien alle US-Einrichtungen weltweit in Gefahr.Dagegen forderte Amnesty International, dass die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden müssten. Die Opfer sollten Wiedergutmachung erhalten. Der Bericht des Senats stelle „glasklar fest, dass die US-Regierung Folter angewendet hat“.Methoden brutaler als bisher bekanntDer Bericht des US-Geheimdienstes kommt zu dem Schluss, dass die Verhörmethoden nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 brutaler als bisher bekannt waren. Zugleich seien sie wirkungslos gewesen und hätten keine entscheidenden Erkenntnisse geliefert.Zudem habe die CIA den damaligen Präsidenten George W. Bush über das volle Ausmaß im Dunkeln gelassen.Von russischem Roulette bis rektale ErnährungDie „New York Times“ sprach von einem „vernichtenden Bericht“. Die schwersten Vorwürfe: In „geheimen Gefängnissen“ wurden Häftlinge bis zur Bewusstlosigkeit gequält, bis zu 180 Stunden lang wach gehalten und beim „Waterboarding“ beinahe ertränkt.Weitere Grausamkeiten: Schein-Hinrichtungen, „russisches Roulette“, rektale Ernährung oder rektale Rehydratation von Hungerstreikenden ohne medizinische Notwendigkeit. Anderen Gefangenen wurde gesagt, sie kämen niemals lebend aus der Haft.„Die Verhöre von CIA-Gefangenen waren brutal und viel schlimmer“ als bisher bekannt, heißt es in den Kernaussagen des insgesamt über 6000 Seiten langen Berichts.dpa