Insbesondere der sinkende Apfelkonsum aber auch das Russland-Embargo verändern die Marktströme. Neue Märkte gelangen nun in den Fokus europäischer Produktionsländer. Für Clubsorten sehen die Experten aus Europa, Amerika und Neuseeland zusätzliches Potential.Von einem schwierigen Moment der Obstwirtschaft sprach Georg Kössler, der Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums und auch Südtirols Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler, kam in seinen Grußworten anlässlich der Eröffnung des internationalen Kongresses „Der Apfel in der Welt“ auf die neuen Herausforderungen zu sprechen. Die europäische Vollernte und der Einfuhrstopp in Russland stellen die Vermarkter vor große Herausforderungen. Experten aus den wichtigsten Apfelanbaugebieten weltweit, beschäftigten sich zu Kongressauftakt mit den zentralen Fragen der Vermarktung: Wo ist der Konsum der Zukunft? Wo sind die Märkte der Zukunft und wie werden sich die Marktströme verändern?„Wir müssen raus aus Europa“, brachte es Helwig Schwartau, von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (Hamburg) auf den Punkt. Zwischen 10 und 12 Millionen Tonnen Äpfel wachsen derzeit in Europa, Trend steigend. Insbesondere in Osteuropa wird der Anbau zunehmen, während der Konsum an Äpfeln weiterhin abnehmen wird. Die europäischen Märkte seinen - laut Schwartau- gesättigt, die russischen Grenzen für Europäische Äpfel geschlossen. Die Marktströme werden sich somit Richtung Süden, nach Nordafrika, den mittleren Osten und Asien verschieben. In den klassischen europäischen Märkten sieht Schwartau hingegen noch zusätzliches Potential für Clubsorten.Gottfried Tappeiner, Professor an der Universität Innsbruck rät den Vermarktern beim Konsum anzusetzen. Für ihn ist klar: Nicht-Apfelprodukte müssen durch Äpfel ersetzt werden. Äpfel stehen nämlich in Konkurrenz zu verschiedenen Snacks und sollen darum verstärkt im Bewusstsein der Konsumenten verankert werden. Das russische Embargo stellt insbesondere die polnischen Apfelproduzenten vor neue Herausforderungen, bestätigte Dominik Wozniak, von der Rajpol Cooperative (Polen), schließlich breche damit der Hauptabnehmer für polnische Äpfel weg.Über die Herausforderung am Amerikanischen Apfelmarkt sprach Steve Lutz von der Vertriebs- und Marketingorganisation CMI aus Washington State. Der Apfelanbau der USA hat tiefgreifende Veränderungen hinter sich: Die Anzahl der Produzenten ist seit 1997 stark zurückgegangen, auch die Anbaufläche ist um ein Viertel geschrumpft, während die Produktionsmenge konstant geblieben ist. Ähnlich wie in Europa, kann auch in Amerika ein Konsumrückgang beobachtet werden. Clubsorten wie Honey Crisp, Pink Lady und Ambrosia seien hingegen sehr beliebt und gefragt. Eine große Herausforderung sieht Steve Lutz hingegen in der langfristigen Kundenbindung.Auch Peter Beaven, der Präsident der WAPA, setzt große Hoffnungen in die Clubsorten. Er berichtete anlässlich der Interpoma über die Herausforderungen am Neuseeländischen Apfelmarkt.Alle Informationen zum Kongress sowie sämtliche Präsentationen aller Referenten finden Sie nach Ende der Messe online auf der Homepage: www.interpoma.it/deDas Video zum Kongress finden Sie auf dem Youtube-Kanal der Messe: https://www.youtube.com/interpomaOder direkt als Link: http://youtu.be/y0q3RTlkhrA