Auch in ihrer neunten Spielzeit unter der künstlerischen Leitung von Manfred Schweigkofler will die Stiftung Stadttheater ein zeitgemäßes und eigenständiges Programm anbieten. Unter dem Mott „Blut & Macht“ sind vom November 2010 bis zum April 2011 in Bozen acht Produktionen zu sehen, die Traditionelles - manchmal in einer neuen Bearbeitung - und Zeitgenössisches kombinieren.Die Spielzeiteröffnung ist dem zeitgenössischem Tanz vorbehalten: Am 12. November gastiert in Bozen mit dem „Ballet du Grand Théâtre de Genève“ eines der bedeutendsten europäischen Ensembles überhaupt mit einer neuen Interpretation von Sergej Prokofievs Aschenputtel (1945).Am 24. November kehrt ein Künstler nach Bozen zurück, der sich hier in der Spielzeit 2007/2008 mit bahok sehr erfolgreich vorgestellt hat: Akram Khan präsentiert mit seiner multiethnischen Kompanie seine neueste Produktion Vertical Road, ein Tanzstück für acht Interpreten, das gestern (am 16. September) im Curve Theatre in Leicester (GB) uraufgeführt wurde. Die Musik schrieb wieder Nitin Sawnhey. Die „Candoco Dance Company“ zeigt am 23. März in Bozen das Triptychon Renditions. Dieses Stück vereint neue Arbeiten von zwei Choreografen, die mit dem Bessie Award ausgezeichnet wurden: dem in Frankreich lebenden Israeli Emanuel Gat und der in New York lebenden Engländerin Sarah Michelson. Der dritte Teil stammt von der gefeierten australischen Choreografin Wendy Houston (Ex-DV8). Jasmin Vardimon gastierte bereits im Rahmen der 25. Ausgabe des Bozner Tanzfestivals in Südtirol. Am 6. April schließt sie die Spielzeit der Stiftung Stadttheater mit ihrer letzten Arbeit 7734 ab – eine multimediale Reise mit Videoprojektionen und Texten, die menschliche Stärken und Schwächen ausloten – natürlich immer im ganz persönlichen Stil dieser Choreografin.Die OpernEine aufwändige Opernproduktion in Zusammenarbeit mit dem Haydn Orchester und dem Teatro Alighieri aus Ravenna eröffnet am 11. und 13. Januar das Musikprogramm der Spielzeit 2010/2011. Gezeigt wird ein Klassiker der Opernliteratur: Fidelio von Ludwig van Beethoven. Die Aufführung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Gustav Kuhn (musikalische Leitung) und Manfred Schweigkofler (Regie).Ein lebendes Beispiel für die Ausdruckskraft zeitgenössischer Musik ist die „Elektroper” My Way to Hell (16., 18. und 19. Februar) des Trentiner Komponisten Matteo Franceschini. Regie führt Volodia Serre. Das dritte Opernereignis (11. und 12. März) ist der Klassiker Macbeth von Giuseppe Verdi in einer Aufführung des Teatro Comunale aus Modena (in Koproduktion mit der Stiftung Stadttheater und der Fondazione Teatri aus Piacenza). Giancarlo Cobelli, einer der innovativsten Regisseure der italienischen Theaterszene, bringt Verdis Fassung des Shakespeare-Dramas um den Schottenkönig Macbeth auf die Bühne. Die musikalische Leitung übernimmt Aldo Sisillo. Ein ganz besonderer Theaterevent ist das Gastspiel des litauischen Regisseurs Eimuntas Nekrosius. Dessen Dostojewski-Bearbeitung Idiotas ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Stadttheater, der Vereinigten Bühnen Bozen, des Teatro Stabile und des Centro Santa Chiara in Trient. An zwei Abenden (25. und 26. März) zeigt Nekrosius in einer fünfstündigen Aufführung seine Interpretation des Romans Der Idiot von Fjodor Dostojewski - eine Regiearbeit, die seit zwei Jahren erfolgreich auf den bedeutendsten Bühnen der Welt zu sehen ist. Opera Kids und eXtramotionsAuch in der kommenden Spielzeit wird die Stiftung Stadttheater ihrem Bildungsauftrag gerecht. Das zeigt das Projekt Opera Kids für junge Zuschauer im Alter von 3 bis 19 Jahren. Das didaktische Programm der Stiftung Stadttheater wendet sich dabei an drei unterschiedliche Altersgruppen: Nabuccolo nach Verdis Opernklassiker Nabucco ist ein Projekt für Kinder im Kindergartenalter, Opera Domani mit einer Nabucco-Aufführung richtet sich an Grund- und Mittelschüler, Oper@4u mit Matteo Franceschinis My Way to Hell an Oberschüler.Auch das im Rahmen des Bozner Tanzfestivals 2010 in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut Südtirol begonnene Umweltprojekt „green” wird in der neuen Spielzeit fortgesetzt – eine Initiative für nachhaltiges Management mit zahlreichen bereits umgesetzten oder noch umzusetzenden umweltverträglichen Maßnahmen. Wie schon in den vergangenen Jahren ergänzt die Veranstaltungsreihe eXtramotions das künstlerische Programm. eXtramotions umfasst informelle Treffen und Hintergrundgespräche mit Künstlern und Fachleuten. Moderatoren sind Fabio Fapanni (Oper) und Manfred Schweigkofler (Tanz). eXtramotions (mit Aperitif) findet jeweils um 18.30 Uhr (Oper) und um 19 Uhr (Tanz) im Foyer des Stadttheaters statt. Alle Infos zum Programm und den Tickes gibt es online.