Rousseff selbst warf ihren Gegnern „Verrat“ vor. Ein Parlamentsausschuss hatte dem Plenum am Montag empfohlen, für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens zu stimmen. Dafür ist im Abgeordnetenhaus eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Sollten die Abgeordneten den Antrag annehmen, folgt eine Abstimmung im Senat, der das letzte Wort hat.Die Präsidentin, die unter anderem für die schlechte wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens verantwortlich gemacht wird, steht seit langem unter Druck. Ihr wird zur Last gelegt, Haushaltszahlen geschönt und ihren Wahlkampf illegal mit Spenden von Zulieferern des staatlichen Ölkonzerns Petrobras finanziert zu haben.Rousseff selbst sieht sich als Opfer einer Verschwörung. Ihren Stellvertreter Michel Temer bezeichnete sie am Dienstag als „Verräter“, nachdem dieser am Vortag angeblich versehentlich seine vorbereitete Antrittsrede als Übergangspräsident veröffentlicht hatte. Der 75-Jährige würde vorübergehend den Posten des Staatschefs übernehmen, falls Rousseff ihres Amtes enthoben würde.apa/afp