Der Stratege Salmond wird von seinen Anhängern wie ein Volksheld gefeiert. Redetalent, Schlagfertigkeit und Witz brachten ihm auch den Respekt seiner Gegner ein. Sein Privatleben um seine kinderlose Ehe mit Gattin Moira schirmt er von der Öffentlichkeit ab – „very private“ nennen ihn die Menschen in seinem Heimatort Linlithgow. Nach dem Studium an der schottischen Universität St. Andrews arbeitete Salmond unter anderem als Banker.Zur SNP kam der junge Alex in den frühen 70ern und wurde 1990 ihr Vorsitzender. Nach Führungskämpfen und einem Rücktritt übernahm er das Amt 2004 wieder – und führte die Partei zu einem nicht gekannten Höhenflug. 2007 wurden die Unabhängigkeitspartei stärkste Kraft und Salmond Ministerpräsident in der schottischen Regionalregierung.Als es vier Jahre später zur absoluten Mehrheit reichte, erkannte Salmond die Chance und leitete ein zunächst belächeltes Referendum über die Unabhängigkeit ein. Dass schließlich fast 45 Prozent der Schotten dafür stimmen würden, hielt damals kaum jemand für möglich.Doch es gelang ihm und der geschickt geführten „YES“-Kampagne, in London blanke Panik auszulösen und der Regierung das Versprechen maximaler Eigenständigkeit für Schottland zu entlocken. Salmond wollte die Dezentralisierung von Beginn auf den Stimmzettel schreiben, obwohl das die Abspaltung unwahrscheinlich gemacht hätte. Auf dem Silbertablett wird David Cameron sie ihm sicher nicht anbieten – doch Salmond als Verhandlungspartner dürfte dem Premierminister noch manche Schweißperle auf die Stirn treiben.dpa/ Teresa Dapp