Der Bundestag hat den Weg frei gemacht für den Einsatz deutscher Soldaten gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das Parlament stimmte der heiklen Mission am Freitag mit großer Mehrheit zu – begleitet von scharfer Kritik der Opposition.Schon in wenigen Tagen sollen deutsche Aufklärungs-„Tornados“, eine Fregatte und ein Tankflugzeug in den Kampf gegen den IS aufbrechen. Das Mandat gilt bis Ende 2016. Es erlaubt die Entsendung von bis zu 1200 Soldaten.Nur gucken, nicht bombardierenDie Bundeswehr soll die Kampfjets der Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak mit Aufklärungsflügen unterstützen, selbst aber keine Bomben abwerfen. Entsendet werden sollen voraussichtlich vier „Tornados“ aus Jagel (Schleswig-Holstein) und zwei aus Büchel (Rheinland-Pfalz). Die deutsche Fregatte „Augsburg“ soll zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers eingesetzt werden. Ein Tankflugzeug wird die Treibstoffversorgung in der Luft für längere Angriffsoperationen ermöglichen.Auch Unions- und SPD-Politiker sagen NeinDie Mission ist eine Reaktion auf die Terroranschläge Mitte November in Paris, zu denen sich der IS bekannt hatte. Frankreichs Regierung hatte nach den Attacken um militärische Hilfe der Deutschen im Kampf gegen den IS gebeten.Bei 597 abgegebenen Stimmen votierten 445 Abgeordnete für den Einsatz, 145 stimmten dagegen, 7 enthielten sich. Die Ja-Stimmen kamen fast ausschließlich aus dem Koalitionslager, allerdings votierten auch einzelne Abgeordnete von Union und 31 der SPD mit Nein oder enthielten sich.Die Linksfraktion stimmte geschlossen mit Nein, die Grünen lehnten bei drei Ja-Stimmen und drei Enthaltungen mit großer Mehrheit ab. Die Linke kritisierte den Einsatz als grundfalsch und gefährlich. „Krieg macht alles nur noch schlimmer“, sagte Faktionschefin Sahra Wagenknecht.dpa