Heute nehmen wir das Sternenbild des Stiers genauer unter die Lupe. <BR /><BR /><BR />Dem ansehnlichen <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/orion-der-grosse-krieger-am-himmel" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Orion</a> steht am Winterhimmel das Sternbild „Stier“ (lat. „Taurus“) an Auffälligkeit zwar etwas nach, es ist aber durchwegs noch reizvoll genug, um ins Auge zu stechen. Dieses Tierkreiszeichen (im Mai jeden Jahres zieht aus der Sicht der Erde die Sonne durch den „Stier“) ist derzeit nicht schwer zu finden: Dessen Hauptstern (α – Tauris) mit dem Namen Aldebaran liegt in der Verlängerung der drei Gürtelsterne des Orions gegen rechts oben.<BR /><BR /><b>Auffällig: Der hellste Stier-Stern Aldebaran</b><BR /><BR />Aldebaran (arabisch „ad-Dabarān“) heißt übersetzt „der Nachfolgende“, da dieser Stern dem offenen Sternhaufen Plejaden folgt. Er ist ein rötlich-orange leuchtender Stern, der auf rund 65,1 Lichtjahren Entfernung steht, dessen Umfang den unserer Sonne um 1,7 Mal übertrifft und der an der Oberfläche rund 3.500° Kelvin erreicht (unsere Sonne: ca. 6.000 ° Kelvin). Aus der Sicht der Erde scheint Aldebaran als ein Teil des offenen Sternhaufens der Hyaden zu sein, dem er allerdings nur optisch dazugehört. Seine Bewegung läuft in eine andere Richtung. Wegen seiner Farbe gilt Aldebaran als das blutunterlaufene rechte Auge des Stiers.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="729803_image" /></div> <BR /><BR /><b>Die Mythologie zwischen Stier und Orion</b><BR /><BR />Mythologisch wird der Stier als gegen dem Jäger Orion gewandt dargestellt. Er soll die sieben Jungfrauen der Plejaden (Siebengestirn) beschützen, Töchter des Atlas und Begleiterinnen der Göttin Artemis, die griechische Göttin der Jagd. Wir wissen seit der letzten Beschreibung, dass Frauen vor Orion nicht sicher sind, umso mehr die jungen Plejaden. <BR /><BR /><b>Die Plejaden: Geburtsstätte von Sternen</b><BR /><BR />Die Plejaden sind am Himmel ein recht auffälliger heller Nebel, der dem Sternhaufen der Hyaden vorauseilt. Dieser Nebel besteht aus einer Reihe von jungen Sternen, die sich in astronomisch junger Zeit aus der Hülle eines implodierten Sternes herausgeschält haben. Manche Sternfreunde verwechseln diesen Sternhaufen mit dem Kleinen Wagen, der allerdings fernab und zirkumpolar das ganze Jahr am Firmament steht.<BR /><BR /><b>Die Hörner des Stieres: Elnath und Alheka</b><BR /><BR />Die Sterne Tauri (mit Namen „Elnath“, deutsch „der Zustoßende“) und Tauri (mit Namen „Alheka“, deutsch „weißer Fleck“) sind die beiden Hörner des Stieres. Elnath, die rechte Hornspitze, ist ein blauweißer Stern auf rund 130 Lichtjahren Entfernung mit einer scheinbaren Helligkeit von +1,7 mag, womit er – von der Erde aus gesehen - zu den 50 hellsten Sternen am Nachthimmel gehört. Der Stern hat in etwa die 700-fache Leuchtkraft der Sonne. <BR /><BR /><b>Der Krebs-Nebel: Folge der Supernova aus dem Jahr 1054</b><BR /><BR />Alheka ist nicht besonders lichtstark und steht 400 Lichtjahre von uns entfernt am Himmel. Was zu diesem Stern zu ergänzen ist, betrifft dessen Nähe zu einem Phänomen, das die mittelalterliche Welt vor allem im Osten in Aufregung brachte: Chinesische Chronisten berichteten von einem Phänomen am Himmel im Jahr 1054 der europäischen Zeitrechnung. Damals entstand ein Lichtpunkt am Firmament, der monatelang heller leuchtete als Venus und auch am Taghimmel zu sehen war. Auch in manchen Aufzeichnungen in Europa gibt es Berichte darüber, wenn diese auch schnell in Vergessenheit gerieten. Namhafte Forscher berechneten diese Erscheinung und fanden heraus, dass der so genannte Krebsnebel beim linken Hornstern des Stiers sich zum angegebenen Zeitpunkt als Supernova herausstellte, von der sich neben der Außenhülle ein pulsierender Neutronenstern entwickelte. Dieser Nebel ist mit freiem Auge nicht sichtbar.<BR /><BR /><BR /><b>Der Stier in der Mythologie</b><BR /><BR />Seit Menschen sesshaft geworden sind, wird dieses Sternbild beginnend von den Sumerern, über die Ägypter und die Perser bis hin zur Kultur des Abendlandes als Stier gesehen. Die alten Griechen sahen in dieser Sternenzusammensetzung den sanften Stier mit weißer Farbe, in den sich Zeus verwandelte, um die Jungfrau Europa nach Kreta zu entführen. Dafür bekam dieses mächtige Tier einen Platz am abendlichen Firmament, wo es auch eine Schutzfunktion für die Plejaden vor dem stürmischen Orion zugeteilt bekam.<BR />