In der Politik mag die viel beschworene Zeitenwende je nach Perspektive ja noch auf sich warten lassen. Doch auf der Straße sieht die Sache anders aus: Die PS-Industrie steckt mitten im Wandel und befeuert den auch im neuen Jahr mit zahlreichen neuen Modellen und sogar ein paar neuen Marken.<BR /><BR />Nimmt man all die offiziellen Ankündigungen, die vielen Indiskretionen und das Wissen um die Modellzyklen der Hersteller zusammen, gibt es für den Neuheitenplan über 100 Einträge. Die wichtigsten davon haben wir hier zusammengetragen.<BR /><BR />Zwar haben die allermeisten Neuheiten mittlerweile einen Stecker. Doch ausgerechnet die wahrscheinlich prominentesten Premieren sind noch für die Zapfpistole gebaut. Denn den ersten Tanz beim Debütantenball machen 2023 gleich 3 Autos, die seit Jahrzehnten auf den Spitzenrängen der Zulassungsstatistik fahren:<BR /><BR /><b>Mercedes</b> verspricht eine Neuauflage der E-Klasse als Limousine und Kombi und später auch wieder als Coupé und Cabrio. Und bei <b>VW</b> stehen die Nachfolger von Passat und Tiguan in den Startlöchern. Und auch wenn es alle 3 Modelle natürlich als Plug-in-Hybrid mit teilweise mehr als 100 Kilometern elektrischer Reichweite geben wird, stammen sie alle noch aus der alten Welt.<h3> Große Neuheiten mit elektrischen Alternativen</h3>Aber keine Sorge: Die „neue Welt“ der Generation E wird mit ein paar „Big Shots“ kontern – teilweise sogar aus den gleichen Reihen: Denn VW stellt dem neuen Passat als elektrische Alternative den ID.7 im Stil der Aero-Studie zur Seite.<BR /><BR />Mercedes bringt mit dem EQE SUV das vierte elektrische Oberklasse-Modell. Und bei <b>BMW</b> gibt man sich mit der Premiere des nächsten Fünfers einmal mehr technologieoffen. Denn auf der gleichen Plattform und mit dem gleichen Design bauen die Bayern wieder Verbrenner, Plug-in-Hybriden und reine E-Versionen.<h3> Kleine Angebote mit großer Vielfalt</h3>Bei den Kleinwagen beginnt die Auslieferung des neuen <b>Smart</b> #1, der jetzt zum handlichen SUV gereift ist. <b>Fiat-Ableger Abarth</b> nimmt sich des 500ers an, <b>Citroën</b> bereitet den Start eines neuen C3 vor, bei <b>Mitsubishi</b> wird der <b>Renault</b> Captur zum ASX. Während <b>Mini</b> noch auf die neue Generation seines Elektroautos wartet, schickt der chinesische Kooperationspartner <b>Great Wall Motors</b> die gleiche Plattform mit anderem Design schon mal als Ora Funky Cat ins Rennen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="853190_image" /></div> <BR /><BR />Auch in der Klasse darüber bewegt sich etwas – selbst wenn die wichtigsten Modelle allenfalls ein Update bekommen wie der VW ID.3 oder weitere Motorvarianten wie der <b>Opel</b> Astra, der nun auch zum Stromer wird. Aber aus Frankreich drängen am oberen Ende der Golf-Klasse der in Deutschland nur elektrisch erhältliche Citroën ë-C4 X und der <b>Peugeot</b> 408 auf den Markt, Letzterer mittelfristig auch elektrisch.<h3> Ab ins Gelände: SUV mit Auspuff und Stecker</h3>Wer sich in diesem Segment dem SUV verschrieben hat, dem bieten sich noch viel mehr Premieren an: Aus Japan kommen mit dem bZ4X der erste rein vollelektrische <b>Toyota</b> sowie von <b>Honda</b> ein neuer C-RV, der handliche Crossover Z-RV und der rein elektrische e:Ny1.<BR /><BR />Aus Deutschland laufen sich der neue BMW X2 sowie gleich zwei <b>Ford</b>-Modelle auf Basis von VWs Elektroplattform MEB warm. <b>Hyundai</b> reitet mit dem nächsten Kona auf der SUV-Welle. <b>Jeep</b> schickt als ersten reinen Stromer den Avenger ins Rennen.<BR /><BR />China würzt die SUV-Suppe mit dem <b>Aiways</b> U6 Coupé und bei Renault geht der Austral an den Start, den es zum Jahresende in einer Langversion noch als Nachfolger des Scénic geben wird.<h3> Vans und die gehobene Mittelklasse</h3>Klassische Vans dagegen sind eine weiter vom Aussterben bedrohte Art und bekommen entsprechend wenig Nachwuchs – einzig Mercedes EQT und <b>Nissans</b> elektrischer Townstar zu Anfang des Jahres und die Langversion des ID. Buzz sowie der Ford Tourneo Connect zum Ende des Jahres halten die Fahne der Raumfahrer hoch.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="853193_image" /></div> <BR /><BR />Darf's auch ein bisschen mehr sein? Dann fällt der Blick in der gehobenen Mittelklasse auf die Nachfolger der <b>Skoda</b>-Topmodelle Kodiaq und Superb, auf die Newcomer <b>Nio</b> EL7 und ET5, die Stromer von <b>BYD</b> sowie das kommende <b>Mazda</b>-Flaggschiff CX-80.<BR /><BR />An der Ladesäule begegnen wird man erstmals auch der Stromlinien-Limousine Hyundai Ioniq 6, dem ebenfalls voll elektrischen Großraumgeländewagen EV9 bei <b>Kia</b>, den großen <b>Volvo</b> EX90 und seinem sportlichen Cousin <b>Polestar</b> 3 sowie dem RZ 450e, mit dem sich <b>Lexus</b> jetzt gar vollends der Elektromobilität zuwendet.<BR /><BR />Und auch Seat-Ableger <b>Cupra</b> wächst und stellt dem handlichen Born mit dem Tavascan ein großes E-SUV zur Seite. Nicht premium genug? Dann startet bei <b>Audi</b> zum Jahresende mit dem Q6 e-tron das erste E-Modell auf der neuen Elektro-Architektur, der sogenannten PPE-Plattform.<h3> Bislang stärkster BMW und elektrischer Rolls-Royce</h3>BMW lockt Petrolheads beim XM (bis zu 748 PS) mit dem stärksten Serienmodell der Werksgeschichte und <b>Rolls-Royce</b> klimabewusste Superreiche mit dem elektrischen Spectre. Mercedes bietet beim EQS SUV die erste elektrische <b>Maybach</b>-Version an. <b>Maserati</b> setzt sein SUV Grecale unter Strom. Und falls die Käufer lieber Abenteuer-Klamotten tragen als Anzug, empfehlen sich ein paar US-Originale.<BR /><BR />So holt Ford neben dem neuen Mustang erstmals auch den legendären Bronco ins Land und Jeep den kleinen Recon und den großen Wagoneer. An der Grenze zwischen Lifestyle und Laderampe wollen der Ford Ranger und der von ihm abgeleitete VW Amarok das Pick-up-Segment neu aufrollen.<h3> Sportwagen aus dem Süden</h3>Wer bei all dem Strom und Schmutz die Sportlichkeit vermisst, dem sei ein Blick in den Süden empfohlen: Auf kurze Distanz fällt der nach Stuttgart, wo bei Mercedes ein neuer <b>AMG</b> GT seine letzten Testrunden dreht. <b>Porsche</b> plant neben einer Neuauflage des Panamera auch wieder zahlreiche Modell- und Motorvarianten seiner Sportwagen 911 und 718.<BR /><BR />Ein wenig weiter südlich lässt BMW einen neuen M2 von der Leine. Und auf lange Sicht landet man in der Emilia Romagna. Dort baut <b>Lamborghini</b> bereits die ersten Exemplare des Aventador-Nachfolgers als Supersportwagen aller Schule. Und <b>Ferrari</b> baut mit dem Purosangue als letzter Luxushersteller jetzt sein erstes SUV.<BR />