Nach sechs Jahren segensreichen Wirkens heißt es für Dekan Gabriele Pedrotti Abschied nehmen. Er geht als pastoraler Mitarbeiter ins Cembratal. Die „Dolomiten“ führten mit ihm zum Abschied ein Interview. <BR /><BR /><b>Herr Dekan, warum müssen wir uns nach sechs Jahren schon von Ihnen verabschieden?</b><BR />Gabriele Pedrotti: Aufgrund meines Alters und der Tatsache, dass Neumarkt jetzt eine Seelsorgeeinheit geworden ist und mit dem Rücktritt des Montaner Pfarrers Michael Ennemoser auch die Führung der Pfarrei Montan zu übernehmen ist, fühlte ich mich nicht mehr in der Lage, all diese Aufgaben zu vollbringen, zumal mit Montan eine rein deutschsprachige Pfarrei dazukommt. <BR /><BR /><b>Sie hatten bei Ihrem Amtsantritt Bedenken, in der zweisprachigen Pfarrei Neumarkt zu wirken, weil Sie italienischer Muttersprache sind.</b><BR />Pedrotti: Ich habe mein Bestes gegeben, aber diese Bedenken habe ich immer noch.<BR /><BR /><b>Wo wird Ihr neuer Wirkungsort sein?</b><BR />Pedrotti: Ich gehe ins Cembratal und werde dort als pastoraler Mitarbeiter tätig sein. Der Priestermangel ist dort noch akuter als hier. Während die Gemeinde Giovo am Taleingang mit ihren acht Ortsteilen noch eine eigenständige Pfarrei mit eigenem Seelsorger ist, muss ein einziger Priester das ganze obere Cembratal von Lisignago bis Grauno auf der orografisch rechten und von Piscine bis Sevignano auf der linken Talseite versorgen. Da ist es verständlich, dass es einen zweiten Seelsorger braucht. <BR /><BR /><b>Was hat Sie hier in Neumarkt am meisten gefreut?</b><BR />Pedrotti: Die Bibelrunden waren immer sehr schön, auch wenn das Interesse zuletzt ein wenig nachgelassen hat. Weiters die Taufgespräche mit dem fünfköpfigen Team und den Eltern, wo es sehr positive Gespräche gegeben hat, und drittens die Festmessen mit den Chören an den Feiertagen.<BR /><BR /><b>Was war im Rückblick weniger erfreulich?</b><BR />Pedrotti: Die schwierige Zeit der Pandemie und der damit um 30 Prozent geschwundene Anteil an Kirchenbesuchern. Sehr bedrückend fand ich auch, dass ich mehrere tragische Todesfälle betreuen musste.