<b>Von Edith Runer</b><BR /><BR />Carl Philipp Baron von Hohenbühel entstammt einem alten Geschlecht aus Terenten im Pustertal, das sich später im Etschtal niederließ. Doch mit Adelstiteln hat er's nicht so. Auch das „von“ in seinem Namen lässt er beim Händeschütteln gern mal unter den Tisch fallen. Was aber keineswegs bedeutet, dass er sich nicht für das Erbe seiner Vorfahren interessiert.<BR /><BR /> Im Gegenteil: Den Großteil seiner Zeit widmet er den Burgen und Schlössern des Landes, deren Erhaltung und Belebung er mit unbändiger Schaffenskraft vorantreibt. <h3> Wenig Schlaf, viele Ehrenämter</h3>Von Beruf ist Carl Philipp von Hohenbühel eigentlich Landwirt. Als Ältester von sechs Geschwistern hat er nach dem Studium den elterlichen Obst- und Weinhof im Ansitz Gleifheim in Eppan übernommen, wo er aufgewachsen ist. <BR /><BR />Doch obwohl er die Arbeit draußen im Freien mag und sich als Agronom viel Erfahrung angeeignet hat, überlässt er Technisches und Handwerkliches lieber seinen erfahrenen Mitarbeitern. Sein Metier sind die Verwaltung, die Organisation und Projektentwicklung, und damit hat er sich weit über seinen Betrieb hinaus voll eingedeckt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169430_image" /></div> <BR /> Ob Landwirtschaft, Genossenschaftswesen, Kultur oder Soziales – wenn es etwas aufzubauen, zu strukturieren und weiterzuentwickeln gilt, kommt Carl Philipp von Hohenbühel ins Spiel. <BR /><BR />Die Liste seiner Mandate und Ehrenämter ist inzwischen fast länger als mancher Lebenslauf: Vorstand, Rechnungsprüfer, Schatzmeister, Obmann, Präsident, Stiftungsrat – da bleibt kaum Spielraum zwischen den Aufgaben, selbst für einen erklärten Frühaufsteher, der mit fünf Stunden Schlaf auskommt.<h3> Wertschätzung für steinerne Chronisten</h3>Am lautesten schlägt sein Herz aber nach wie vor für geschichtsträchtige Mauern. Seit 27 Jahren ist er Präsident des Südtiroler Burgeninstitutes, eines Vereins mit etwa 400 Mitgliedern, der sich der (lebendigen) Erhaltung der Burgen verschrieben hat, aber auch Forschung und Dokumentation betreibt und fördert.<BR /><BR /> Fast täglich arbeitet Carl Philipp von Hohenbühel am Sitz des Institutes, das stilvoll im Palais Toggenburg in Bozen untergebracht ist. Besonders im Blick hat er dabei die Burg Taufers und die Trostburg, die dem Institut gehören. Und natürlich die Burg Hocheppan. Sie ist Eigentum der Gemeinde Eppan, wird aber von einer Gesellschaft geführt, deren Vorsitz der Burgenexperte innehat. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169433_image" /></div> <BR />„Die Burgen werden uns alle überleben“, erklärt er sein Engagement – und meint das nicht dramatisch, sondern voller Wertschätzung für deren enorme historische und kulturelle Bedeutung. <BR /><BR />Die einstigen Wehrbauten seien nicht nur Postkartenmotive, sondern steinerne Chronisten, die Geschichte erzählen und uns lehren, woher wir kommen und was uns prägt. Und sie seien auch wirtschaftlich relevant – böten Arbeit für Handwerker, Dienstleister und alle, die im Tourismus tätig sind.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69962791_listbox" /><h3> Soziales, Garten und Küchenherd</h3>Den großen Respekt vor dem, was frühere Generationen geschaffen haben, teilt Carl Philipp von Hohenbühel mit seiner „Großfamilie“, wie er liebevoll sagt. Auch das soziale Engagement ist dort tief verankert. Wie seine Brüder ist Carl Philipp zum Beispiel Mitglied des Malteserordens.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169436_image" /></div> <BR /> Seine ganz persönliche Erfüllung findet er indessen im Garte(l)n. Eine Leidenschaft, für die allerdings viel zu wenig Zeit bleibe. „Ich wühle am liebsten in regennasser Erde, um nachzudenken und im Kopf Prozesse zu entwickeln. Das entspannt mich“, sagt er. Nur das Unkraut nutze seinen Zeitmangel danach oft schamlos aus, fügt er schmunzelnd hinzu.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169439_image" /></div> <BR />Während seiner Studienjahre hat er auch das Kochen für sich entdeckt, bevorzugt Risotti und Nudelgerichte. „Mit meinem Sohn kann ich da aber nicht konkurrieren“, räumt er neidlos ein.<h3> Vorliebe für asiatische Länder</h3>Als Präsident des Burgeninstituts ist Carl Philipp von Hohenbühel viel unterwegs – meistens im Auto, mit Jazz in den Ohren gegen jede Form von Müdigkeit und meistens zu Kongressen oder anderen Veranstaltungen rund um mittelalterliche Kultur und Denkmalpflege. <BR /><BR />Wenn er seine Schwester Hedwig in Singapur besucht, nutzt er die Gelegenheit aber auch gern für längere Reisen. Vietnam, Laos, Indonesien … der asiatische Kontinent sei ungemein vielfältig und spannend. Die jährliche Reise des Burgeninstitutes legt den Fokus indessen auf Geschichte und Kultur.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169442_image" /></div> <BR /><BR />Und wie ist es mit dem Sport? Das sei aktuell „ein wunder Punkt“, gibt der eigentlich begeisterte Hobbyradler zu. Aber Halt… da fällt ihm ein: Passiv-Sport steht seit einigen Jahren hoch im Kurs. Obwohl er sonst kaum freie Minuten fürs Fernsehen hat – ab und zu etwas im Sender Arte –, hat er sich einen Bezahlsender angeschafft. „Damit ich kein Tennismatch von Jannik Sinner versäume.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169445_image" /></div> <BR /><embed id="dtext86-69962654_listbox" />