Respekt vor der Natur, Traditionen erhalten, alten Kulturpflanzen Raum geben und Vielfalt auf dem Acker pflegen: Dies ist die Philosophie des Bauern Lorenz Schiner. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Als Kind hatte es Lorenz Schiner der Garten seines Großvaters angetan, dieser Garten, in dem so vieles wuchs und immer etwas blühte. Einher damit ging und wuchs Schiners Wunsch, auch selbst ein grünes Reich zu schaffen, selbst etwas zum Blühen und Reifen zu bringen. Entsprechend zielstrebig ging er seinen Weg. <BR /><BR />Nach Abschluss der Mittelschule absolvierte er die Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim, machte anschließend einige Praktika auf Biohöfen in Südtirol und einem landwirtschaftlichen Unternehmen in Österreich und wagte dann den Sprung in die Selbständigkeit. <BR /><BR />Vor 6 Jahren pachtete er einen rund 5 Hektar großen Acker in Uttenheim und legte mit der Arbeit als Biobauer los. Er baut Dinkel, Einkorn, Buchweizen, Gerste, Amaranth, Leinsamen, Kartoffeln und verschiedenes Gemüse an. <BR /><BR /><b>Versuche mit Berglinsen</b><BR /><BR />Noch im Versuchsstadium ist der Anbau von Berglinsen. Auch Senf hat Lorenz Schiner angebaut, allerdings macht ihm dort ein Raupe etwas zu schaffen. Eine österreichische Senfmühle aber hat ihm bereits angeboten, ihm eine größere Menge Senfkörner abzunehmen, sobald er eine solche verfügbar hat. <BR /><BR />Alljährlich zu einem ganz besonderen Hingucker wird Schiners Acker, sobald dort der Mohn blüht. Geerntet wird dieser stets von Hand und gemeinsam mit vielen Freunden. „Das wird immer eine richtige Gaudi und ein schönes Fest“, sagt Lorenz Schiner und beschreibt, wie schön es klingt, wenn die Mohnsamen aus den Kapseln in die Eimer rieseln. Auf rund 150 Kilogramm belief sich die Ernte im vergangenen Jahr. <BR /><BR />„Früher“, so erzählt er, „hat fast jeder Bauer in unserer Gegend hier Mohn angebaut. Es war ja das einzige lange haltbare Süße, was auf den Äckern in unserer Gegend wuchs“. Mittlerweile sind Mohnfelder im Pustertal rar geworden. Aber gerade auch deshalb ist Schiner der Anbau von Mohn auf seinem Acker wichtig, „denn es ist eine Tradition, die erhalten bleiben sollte“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-51113256_quote" /><BR /><BR />Respekt vor der Natur, Traditionen erhalten, alten Kulturpflanzen Raum geben und Vielfalt auf dem Acker pflegen: Dies ist die Philosophie, die Lorenz Schiner bei seiner Arbeit leitet und nach der er sie ausrichtet. „Vielfalt beim Anbau ist wichtig: für den Boden, für die Bienen und die Insekten und für den Menschen. Monokultur ist gegen die Natur und auf Dauer nicht überlebensfähig“, ist er überzeugt. Und so tüftelt er ständig auch an weiteren Projekten und Verbesserungen sowohl im Bereich Anbau wie auch in technischen Belange. <BR /><BR />Mit seiner Arbeit möchte Schiner etwas bewegen und zeigen und beweisen, wie lohnend der Einsatz für gesunde und fruchtbare Böden und gesunde Nahrungsmittel ist. Auch ist er dabei an Projekten <BR />Bei einem geselligen Beisammensein vor einiger Zeit kam Schiner ins Gespräch mit dem Filmemacher Thomas Schäfer aus Toblach. Im Erzählen über seine Arbeit und seine Philosophie als Biobauer kam die Idee auf, einen Film darüber zu drehen. <BR /><BR />Und wie gesagt, so wurde im vergangen Jahr getan. Von Frühjahr bis Herbst begleitete Schäfer Lorenz Schiner bei seiner Arbeit. Entstanden ist daraus der Film „Terra Vitae – Vergangenheit–Gegenwart-Zukunft“. Beim Short Film Contest in Trient wurde dieser Film im vergangenen September aus rund 100 eingesandten Filmen – mit dem ersten Preis ausgezeichnet. <BR /><BR />