Giorgio Loner und Stefania Borin wollen vom unverfälschten Geist des wissenschaftlichen Alpinismus erzählen. Ein Geist, in dessen Zentrum die Frage steht, wie die Berge erlebt werden, und nicht der reine Wettbewerb um die Eroberung des unwegsamsten Gipfels oder das Übertreffen eines Rekords. Dieses unterschiedliche Bewusstsein hat sich in vielen Hauptfiguren des Bergsteigens seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt, als auf die heroische Phase zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie die moderne „künstliche“ der 50er Jahre ein Alpinismus folgte, der auf dem Freiklettern beruhte, das in der Bewegungskunst selbst den Zweck des Aufenthalts in der Natur suchte. Die Veranstaltungsreihe, die vier unterschiedlich gegliederte Abende umfasst wird am Donnerstag, den 15. Oktober mit der Vorstellung des Buches „Civetta, tra le pieghe della parete“ von Paola Favero eröffnet. Unterstützt von dem Musiker Nelso Salton und dem Schauspieler Primo Zancan, wird uns die Autorin bei der Entdeckung der Wand der Wände begleiten, wobei sie versuchen wird, die Pläne, Ideale und Träume festzuhalten, die zur Geschichte dieses wunderschönen Berges dazugehören, angefangen von den Pionieren zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zu den letzten modernen Bergsteigern, wobei auch die Erlebnisse von Livanos, Aste, Piussi und Sorgato, Philipp, Messner, Massarotto, Martini, Hainz usw. vorkommen. Diese Männer haben in der Wand der Civetta ihr Schicksal herausgefordert, indem sie oftmals Wagnisse am Rande des Unmöglichen versucht haben. Sie sind der zerstörerischen Gewalt der Sommergewitter oder der eisigen Ruhe des Winters entgegengetreten, und haben dabei Freude, Mühen, Freundschaft, Schmerzen und manchmal auch den Tod gefunden. Die Veranstaltung findet ab 20.30 Uhr im Kulturzentrum Meran statt. Weitere Begegnungen gibt es am 22. und am 29. Oktober sowie am 5. November.