Huschen auch Ihnen manchmal derartige Gedanken durch den Kopf? Dann ist die folgende Geschichte vielleicht etwas für Sie… <BR /><BR /><b>Von Doris Ebner</b><BR /><BR />Frederick, die Feldmaus, lebte mit seiner Familie in einer alten Steinmauer. Als sich der Sommer wieder einmal dem Ende zuneigte und der Herbst ins Land zog, machten sich die Mäuse Tag und Nacht daran, Vorräte zu sammeln, damit sie gut über den Winter kommen konnten und nicht Hunger leiden mussten. Alle waren fleißig und schafften Nüsse, Getreide, Sonnenblumenkerne und andere Leckereien heran. Auch sammelten sie Moos und Heu, um ein warmes und weiches Lager für die kalten und rauen Tage zu bauen. <BR /><BR />Nur Frederick schien die Hektik unberührt zu lassen. Er saß an seinem Lieblingsplatz auf einem kleinen Stein und schaute in die Welt hinaus. Seinen Mäusefreunden gefiel das nicht: „Frederick, warum hilfst du uns nicht? Wir können jede Unterstützung dringend gebrauchen. Du bist und bleibst eine faule Maus“, riefen sie verärgert zu ihm hinauf. Doch Frederick blieb stumm. <BR /><BR />Die Tage vergingen und es dauerte nicht lange, da kam der erste Frost. Die Mäuse zogen sich in ihren Bau zurück. Sie hatten es gemütlich und ihre Bäuche waren stets gefüllt. Und doch merkten sie, wie sie nach und nach unglücklicher wurden. Ihnen fehlte der Sommer und die Sehnsucht nach der hellen Jahreszeit wurde so groß, dass sie weinen mussten. Da kroch Frederick aus seiner kalten Ecke im Mäusebau, setzte sich zu seinen Freunden und begann zu sprechen. <BR /><BR />Er erzählte von den Sonnenstrahlen, sang die Lieder der Vögel und erinnerte an die Geschichten des Windes. Den Mäusen wurde warm ums Herz, sodass sie den ganzen Winter beieinandersaßen und den Ausführungen von Frederick lauschten. Der hatte nämlich auf dem Felsen sitzend die Strahlen der Sonne, die Lieder der Vögel und die Geschichten des Windes in sich aufgesaugt, um sie inmitten der Kälte des Winters wieder zum Leben zu erwecken. Wie gut, dass er seine Zeit dafür genutzt hatte. <h3> Talente erkennen und nutzen</h3>Frederick hatte ein besonderes Talent, das ihn von allen anderen Mäusen unterschied: Er konnte wunderbar Geschichten erzählen und mit seinen Worten Bilder malen, die die Mäuse die Härte des Winters vergessen ließen. Und er wusste genau, was er brauchte, um diese Fähigkeit einsetzen zu können. Während seine Freunde Vorräte herbeischafften und so das Überleben sicherten, sammelte er Farben, Melodien, Gerüche, Empfindungen und Eindrücke, die ihm später dabei helfen sollten, seine Artgenossen über die schwere Zeit hinwegzutragen. <BR /><BR />Was Frederick tat, um sich auf den Winter vorzubereiten, war also genauso wichtig und wertvoll wie der Einsatz der anderen Mäuse – auch wenn es anfangs anders ausgesehen hatte. Doch der kleine Mäuserich ließ sich davon nicht beirren. Er wusste um sein Talent und war fest von dessen Wert überzeugt. Es galt nur, es richtig einzusetzen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1030308_image" /></div> <embed id="dtext86-67572045_listbox" />