Vor rund 5 Jahren musste Fischnaller vor dem Bürgerkrieg im Südsudan fliehen. Im Norden Ugandas hat er neu angefangen. Hier seine besondere Geschichte.<BR /><BR />Er stammt aus Mühlbach, sein Zuhause ist aber seit vielen Jahren schon der afrikanische Kontinent: Br. Erich Fischnaller lebt als Missionsbruder der Comboni im Norden Ugandas. Dort gibt er geflüchteten Menschen die Chance auf einen Neuanfang. <BR /><BR />Wohl schon immer packte Fischnaller dort an, wo Not am Mann ist: Mitte der 1970er-Jahre ging er als junger Mann nach Afrika und ist bis heute dort geblieben – trotz vieler Rückschläge. 2017 zwang ihn der Bürgerkrieg, seine über Jahre aufgebaute Missionsstation in Lomin im Südsudan aufzugeben. Tausende Menschen flohen, mit ihnen auch Br. Erich. Er erinnert sich: „Die Regierungstruppen haben alles zerstört, den Leuten blieb nichts als die Flucht.“ <h3> Ausbildung ist das, was zählt</h3>Knapp 5 Jahre später hat er mit 2 afrikanischen Mitbrüdern in Palorinya viel Neues aufgebaut. Seine Missionsstation grenzt an ein riesiges Flüchtlingslager, rund 120.000 Gestrandete leben in der Region und werden von Regierung und Hilfsorganisationen mit dem Lebensnotwendigsten versorgt.<BR /><BR />„Aber die Leute müssen auch arbeiten und etwas lernen“, sagt Br. Erich, der ausgebildeter Tischler ist. „Wir haben mittlerweile eine Tischlerei, eine Mechaniker-Werkstatt, eine Näherei, einen Friseurladen, eine Bäckerei“, erzählt er. Die Kinder können eine Schule und einen Kindergarten besuchen. Die Missionsstation betreibt zudem Landwirtschaft. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="730703_image" /></div> <BR />Besonders stolz ist Br. Erich auf einen von ihnen aufgebauten Wirtschaftszweig, der floriert und vielen Menschen ein Auskommen ermöglicht: „Die Bauern bauen Sonnenblumen an und mit einer Ölpresse können wir Sonnenblumenöl produzieren.“ Die Ölpresse wurde vom Missionsamt der Diözese Bozen-Brixen finanziert. Auch das Land Südtirol hat Fischnallers Arbeit immer wieder unterstützt. <h3> Br. Erich Fischnaller hat viele Unterstützer in Südtirol</h3>Überhaupt ist die Unterstützung, die Br. Erich aus dem fernen Südtirol erhält, „großartig“, wie er sagt. Gerade erst sind in der Hauptstadt Kampala 2 Container aus Südtirol angekommen, nächste Woche will Br. Erich dorthin reisen, um die Lieferung entgegenzunehmen. Verpackt wurden die Hilfsgüter in Milland. Dort lebt Br. Erichs Schwester Elisabeth Fischnaller, die gemeinsam mit einem großen Unterstützerkreis die Arbeit ihres Bruders in Uganda seit jeher begleitet. „In der Regel schaffen wir es dank der Hilfe vieler Südtiroler, 2 bis 3 Container im Jahr nach Afrika zu verschicken“, erzählt sie. Die letzten beiden gingen Ende Oktober auf große Fahrt, von Milland aus nach Genua, weiter nach Mombasa bis nach Kampala.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="730706_image" /></div> <BR />Bei der letzten Fracht wurden auch 120 Fahrräder verschickt, gespendet von einer Innichner Radfirma. Mitglieder der Feuerwehr Milland helfen seit jeher beim Verladen. Einer der eifrigsten Unterstützer von Br. Erich ist der Pusterer Hubert Hofmann, der selbst schon etliche Mal bei Erich Fischnaller in Afrika war. „Erichs Herz schlägt für seine Mitmenschen“, sagt Hofmann. <BR /><BR />Richtung Süden verschifft wurden auch schon ein gespendeter Traktor, ein Häcksler, Rollstühle, rund 20 Nähmaschinen, eine Arztliege, Möbel, landwirtschaftliches Gerät, Werkzeug, Kleider und vieles mehr. Ein ehemaliger Tanklöschwagen der FFW Hafling ist noch heute den ganzen Tag über im Einsatz und versorgt die Menschen mit Trinkwasser. <BR /><BR />Zurück zu Br. <Apotheke></Apotheke>Erich: Erst vor 10 Tagen reiste er<Apotheke></Apotheke> in den Südsudan, um in seiner alten Station nach dem Rechten zu sehen. „Der Bürgerkrieg ist zwar vorbei, aber die Plünderungen und Überfälle gehen weiter“, erzählt Erich Fischnaller. Die Geflüchteten selbst sind mit ihrem Leben zufrieden. „,Wir haben überlebt, das ist alles, was zählt, wir machen weiter', sagen sie zu mir. An ihren Optimismus halte auch ich mich“, erklärt Br. Erich seine Motivation. Nun muss er weiter, es gibt viel zu tun: „Morgen in der Früh fangen 200 Lehrlinge an.“