„Meine Hochachtung vor ihnen ist aber keinem persönlichen, sondern einem gesellschaftlichen Umstand geschuldet – der Vorgehensweise im Zusammenhang mit Corona“, schreibt sie.<BR /><BR /><BR />Die Polizei, dein Freund und Helfer: So heißt es landläufig, und ich unterschreibe diese Feststellung, obwohl, oder gerade, weil ich (zu) vielen Ordnungshütern begegnet bin. Die Gründe dafür sind diffizil, und ich schwöre, nicht immer meinem Hang zur Vorschriften-Elastizität geschuldet. <BR /><BR />Denn da wäre einmal mein Vater, der Offizier: Einst ein „Bulle“ wie aus dem Bozen-Krimi mit eisblauen Augen und der höchsten Aufklärungsrate für Gewaltverbrechen in Kärnten! Und dass ich früher schießen (natürlich nur auf Scheiben) als Klavierspielen konnte, (Reit)Hosen statt Kleider trug, und mit einer, zugegeben ziemlich schnellen Pferdestärke über die Felder fegte, hat meine burschikose Sicht auf Frausein und Feminismus nachhaltig geprägt. <BR /><BR />Nun behaupte ich zwar, dass ich den Bleifuß meiner Jugend schon lange abgelegt habe und mit meinem Autozwerg ganz brav im Schildkrötentempo durch die Stadt krieche. Trotzdem werde ich angehalten. Nur zur Kontrolle… Stets freundlich waren und sind meine Freunde mit dem Blaulicht. Und nicht nur einmal haben sie beide Ordnungsaugen zugedrückt, damit ich mit einem blauen (Strafzettel)Auge davonkomme. <BR /><BR />Meine Hochachtung vor ihnen ist aber keinem persönlichen, sondern einem gesellschaftlichen Umstand geschuldet – der Vorgehensweise im Zusammenhang mit Corona. Mehrmals habe ich beobachtet, wie souverän und deeskalierend sie bei Demos mit aufgebrachten Impfgegnern umgehen und sich selbst von handfesten Drohgebärden nicht aus der Ruhe bringen lassen. <BR /><BR />Wie schwierig das sein muss, bringt ein junger, überaus höflicher Carabiniere letzte Woche in Innichen auf den Punkt, der meinen Green Pass (im Café) kontrolliert. „Die meisten Menschen zeigen Verständnis, sind kooperativ und sogar dankbar. Aber wenn man, wie ich, aus einem kleinen Ort kommt, wo jeder jeden kennt, ist es vor allem dort manchmal schwierig, ernst genommen zu werden“, erzählt er. <BR /><BR />Wie er damit umgehe, frage ich ihn: „Mit Respekt vor dem Gegenüber und im Wissen um meine Aufgabe“, sagt er. Jene, die ihn anpöbeln, nur weil er Sicherheitsmaßnahmen umsetzt, die ALLE schützen, fehlt es an beidem!<BR />