Die Dolomitenbahn verband als Schmalspurbahn auf einer Strecke von 65 Kilometern Toblach mit Calalzo. <BR /><BR />Eine erste Dolomitenbahn wurde bereits während des Ersten Weltkriegs errichtet und diente damals rein militärischen Zwecken.<BR /><BR />Von 1919 bis 1921 wurde die Trasse dann von Anfangs 700 Millimeter Spurweite auf 950 Millimeter erweitert und ging 1921 als nunmehr vor allem für den Personenverkehr gedachte Bahn in Betrieb.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="647798_image" /></div> <BR />Von Toblach über das Höhlensteintal führte die Trasse in die Nachbarprovinz, wobei besonders die Haltestelle Anpezo/Cortina d’Ampezzo an Bedeutung gewann. Immerhin wurde die Bahn im Zusammenhang mit den olympischen Winterspielen als bedeutende Verkehrsverbindung eingestuft. Zur Eröffnung der Spiele reiste der damalige Staatspräsident Giovanni Gronchi von Calalzo nach Anpezo/Cortina d’Ampezzo in der Bahn an, die zuvor großzügig im Streckenverlauf und im Rollmaterial verbessert worden war.<BR /><BR />Nachdem das Passagieraufkommen kontinuierlich zurück ging, wurde am 13. März 1962 der Verkehr im Abschnitt Toblach – Anpezo/Cortina d’Ampezzo eingestellt; am 17. Mai 1964 der gesamte Betrieb. <BR /><BR />Die alte Bahntrasse wurde im Laufe der Jahre zu einer beliebten Radstrecke im Sommer und Loipe im Winter.<BR /><BR />Das, so sagt Bürgermeister Martin Rienzner, muss auch so bleiben, weil der Stellenwert der Radstrecke und der Loipe inzwischen so bedeutend ist, dass sie nicht mehr wegzudenken sei.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-49225687_quote" /><BR /><BR /><BR />Wenn man also an eine mögliche Wiederbelebung einer Bahnverbindung von Südtirol nach Venetien denkt, so sei er überzeugt, dass diese idealerweise von Toblach aus verlaufen sollte, betont Rienzner.<BR /><BR />Allerdings müsste dafür wohl eine neue Trasse gebaut werden.<BR /><BR />„Vor allem aber müsste sie eine Attraktion darstellen um auch die notwendigen Nutzer zu haben“, sagt er. Damit meint er einen attraktiven Streckenverlauf – eventuell bis an den Fuß der 3 Zinnen –, ein spezielles Rollmaterial und parallel dazu ein Mobilitätskonzept, das die Bahn fördert.<BR /><BR />Eine konkrete Weiterplanung an einer Bahnverbindung im Zusammenhang mit Olympia wäre zwar spannend und würde den Kreis zur alten Dolomitenbahn schließen, findet der Bürgermeister. Es dürfte aber allein aufgrund der für den Bahnbau benötigten Zeit unrealistisch sein, daran zu glauben.<BR /><BR />Am 13. Februar 2016 unterzeichneten Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, im Beisein des damaligen Infrastrukturministers Graziano Delrio das Einvernehmensprotokoll (siehe „Dolomiten“ vom 15. Februar 2016, digitale Ausgabe). „Es ist ein ehrgeiziges aber realistisches Projekt mit großem Potenzial für die Dolomiten und eine Aufwertung dieser Bergregion gemäß ihrem Status als UNESCO-Weltnaturerbe“, erklärte damals Landeshauptmann Kompatscher.<BR /><BR />Dass das Projekt doch zu realistisch gedacht war, stellte sich 2 Jahre später heraus. Eine völlig neue Bahn sei schlichtweg nicht finanzierbar hieß es und damit wurden sämtliche Bemühungen eingestellt.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-49226201_quote" /><BR /><BR /><BR />Martin Ausserdorfer, Präsident der Südtiroler Transportstrukturen STA, gibt Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Bahn Toblach/Cortina keine Nahrung. Nach den vielen Gesprächen habe die STA für Südtirol erarbeitet, welche die beste Anbindung in Richtung Cortina sein könnte – über Toblach, über das Gadertal oder von Osttirol aus. Aus einer detaillierten Fahrgastanalyse stellte sich die Trasse über das Gadertal als beste Variante dar. Daraufhin seien die Kosten analysiert worden. 500 Millionen Euro für die Trasse nach Toblach und 2 Milliarden Euro für die Verbindung durchs Gadertal hätten letztendlich aufgezeigt, dass eine solche Bahnverbindung nicht finanzierbar sei und damit wurden alle weiteren Bemühungen eingestellt.