Facebook startet mit seiner neuen Plattform ganz offensichtlich einen groß angelegten Angriff auf die Dominanz der Google-Plattform YouTube in Online-Videos, denn das Online-Netzwerk lanciert seinen eigenen Konkurrenten „Watch“ in einem Zug fast überall auf der Welt. Bisher war die Facebook-Plattform nur ein Jahr in den USA aktiv. Watch bündelt die Videos von verschiedenen Facebook-Seiten an einem Ort. Gleichzeitig zeigt die Video-Plattform dem Nutzer, welche Videos Freunden gefallen haben, oder auch welche von ihnen geteilt wurden.Mit Werbung Geld verdienenÄhnlich wie bei YouTube können die Autoren der Videos durch Werbeschaltungen Geld verdienen. Um Werbeeinnahmen zu generieren muss das Video allerdings ein paar Faktoren erfüllen: Das Video muss mindestens 3 Minuten lang sein und mindestens 30.000 Visualisierungen zu je einer Minute in 2 Monaten erreichen. Das Video muss mindestens 3 Minuten lang sein und innerhalb von zwei Monaten 30.000-mal für eine Minute lang angesehen werden.Zudem müssen diese Visualisierungen von mindesten 10.000 Fans oder Freunden stammen. Diese „ad Break“-Funktion wird zunächst nur in den großen Märkten verfügbar sein, jedoch soll sie in diesem Jahr noch in Italien eingeführt werden. Rund 45 Prozent der Werbeeinnahmen behält Facebook dabei für sich.Und auch die Fernsehbranche wurde natürlich nicht vergessen: Facebook soll im Gespräch mit der Fernsehindustrie stehen und wirbt unter anderem mit der Aussicht auf eine stärkere Personalisierung des TV-Konsums für die Plattform.Mit über zwei Milliarden Nutzern weltweit, ist das große Ziel von Facebook, der Ort im Netz zu werden, an dem Videoinhalte mit Freunden und Familie gemeinsam gesehen und diskutiert werden. Ob das gelingt und wie das nun Umgesetzt wird, sollen Umfragen und Abstimmungen zeigen, die das Netzwerk nun anstrebt. „Wir wissen, dass es eine gewaltige Konkurrenz um die Zuschauer gibt", räumte die zuständige Facebook-Managerin Fidji Simo ein. YouTube gilt als klare Nummer eins bei Internet-Video.Eigenproduktionen speziell für Watch„Watch“ ist in den USA seit rund einem Jahr im Einsatz und knapp 50 Millionen Nutzer besuchen die Plattform für mindestens eine Minute pro Monat, erklärt Simo. Die Länge des gesamten betrachteten Video-Materials ist heute 14-mal höher als zu Beginn des Jahres. In den USA gibt es auch bereits eigene Produktionen speziell für Watch - für Europa ist dies nicht geplant.Watch beginnt im Rest der Welt zunächst auf Smartphones mit dem Google-System Android, gefolgt von iPhones von Apple. Fernsehgeräte sind ebenfalls im Fokus, sagte Simo. Facebook hat bereits eine Video-App für vernetzte TV-Geräte und Streaming-Boxen. Für Facebook sollte Watch auch das Problem lösen, dass die News-Feeds der Nutzer mehr auf Familie und Freunde ausgerichtet sind. Dadurch sank in letzter Zeit die Sichtbarkeit der Videos und das schränkte auch die Möglichkeiten ein, mit Werbung Geld zu verdienen.Weitere Informationen bei marita.wimmer@suedtirolonline.com