Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz hat in den vergangenen Monaten rasant zugelegt. Programme können mittlerweile sinnvolle Texte, Gedichte und Programmcodes schreiben aber auch Musik komponieren. Und auch auf einem anderen Feld geschieht gerade revolutionäres. <BR /><BR /><BR /><BR />Eines haben sie alle gemeinsam: Es sind Bilder, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden, also nicht echt sind. Dabei sind es letztlich eher harmlose Beispiele für eine echte Bedrohung, denn Fake-Material ist immer schwerer von echtem zu unterscheiden.<BR /><BR /><BR />Dasselbe gilt für ein weiteres fotorealistisches Bild, das derzeit millionenfach geteilt und gesehen wurde und weltweit in sozialen Netzwerken für Aufsehen sorgt. Darauf zu sehen ist der für seine sprichwörtliche Bescheidenheit und Genügsamkeit bekannte Papst Franziskus in ungewöhnlich extravaganter Aufmachung: Es zeigt das Oberhaupt der Katholischen Kirche mit einem sehr modischen, weiß-glänzenden und übertrieben großen Steppmantel, den man sonst eher an Rappern oder sonstigen Stars aus der Showbranche vermuten würde. Darüber trägt das Kirchenoberhaupt eine Kette mit einem Kreuz. <BR /><BR /><BR />Erst bei näherem Hinsehen fallen leichte Unregelmäßigkeiten im rechten Brillenglas von Franziskus, Unschärfe am Ohr, sowie unstimmige Details auf dem Kreuz-Anhänger auf. Auch fehlt dem falschen Papst der Leberfleck, den Franziskus unter seinem rechten Auge hat. Ein weiteres Detail, das bei genauerem Hinsehen auffällt ist, dass der von der Künstlichen Intelligenz generierte Papst Franziskus in seiner rechten Hand einen undefinierbaren Gegenstand trägt. Eine Schwachstelle ist auch der Übergang zwischen den Fingern und dem Gegenstand.<BR /><BR /><BR />Diese und einige andere Details fallen aber nur bei einer sehr genauen Betrachtung des Bildes auf. Für flüchtige Blicke – vor allem in sozialen Netzwerken - wirkt das Bild täuschend echt. Dementsprechend sorgte es - vor allem auf Twitter - bei vielen Nutzern für Verwirrung. Zwar erkannten manche, dass es sich um eine Fälschung handelte, andere hielten es jedoch für echt. Einige lobten den Papst gar für seinen Kleidungsstil.<h3> Top-Model: „Ich dachte, die Daunenjacke des Papstes ist echt“</h3><BR />Emblematisch ist der Kommentar des einstigen Top-Models Chrissy Teigen, mit über 41 Millionen Followern auf Instagram und 13 Millionen auf Twitter wahrlich keine Social-Media-Anfängerin: „Ich dachte, die Daunenjacke des Papstes ist echt, und habe nicht weiter darüber nachgedacht. Keine Chance, dass ich die Zukunft der Technologie überlebe.“<BR /><BR /><BR />Zwar hat Twitter das KI-Bild mittlerweile um einen stets sichtbaren Hinweis ergänzt, dass es sich um ein KI-generiertes Bild handelt, um die Nutzer darauf hinzuweisen, dass es kein echtes Foto ist. Dennoch bleibt dieser Hinweis auf dieses eine soziale Netzwerk beschränkt. Im Netz ist es weiter frei verfügbar – fast immer ohne eine solche Warnung.<BR /><BR /><BR />Deshalb warnen Experten davor, dass viele Nutzer durch die Bilder getäuscht würden und sich so falsche Nachrichten in sozialen Netzwerken noch leichter verbreiten könnten. Denn immer mehr und immer einfacher zu nutzende Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) erobern derzeit den Markt. Auch wenn diese Bilder häufig noch fehlerbehaftet sind, die technische Entwicklung schreitet rasant voran. Perfekte echt falsche Bilder dürften nur mehr eine Frage der Zeit sein.<h3> Noch nie war es so leicht, echt aussehende Fake-Bilder zu erstellen</h3><BR />Und waren bisher gute Kenntnisse von Spezialprogrammen und auch Zeit nötig, um Bilder täuschend echt zu manipulieren, wird dies mit neuesten Programmen immer einfacher – etwa mit „Midjourney“: Wird diese KI mit einem Text gefüttert, der beschreibt, was zu sehen sein soll, generiert die Software daraus ein fotorealistisches Bild. Noch nie war es für jedermann so leicht, so echt aussehende Fake-Bilder zu erstellen. <BR /><BR /><BR />Im Fall des Papst-Bildes ist das kein allzu großes Problem. Doch die Grenzen von Künstlicher Intelligenz liegen im unermesslichen Ermessungsspielraum menschlicher Phantasie. Das amerikanische Technikportal „The Verge“ schrieb zum falschen Papstbild, es sei ein flüchtiger Blick auf eine neue Wirklichkeit – und zeige, wie schwierig es künftig werde, Realität von Fälschung zu unterscheiden.<BR />