„Es sind die letzten mir bekannten alten Gravensteiner-Rundkronen auf Sämling im Land, die in einer Gruppe stehen“, berichtet der Obmann des Südtiroler Obstbaumuseums in Lana. <BR /><BR /><BR />„Wir nennen diese alten Bäume in der Nähe unseres Museums Patriarchen“, ergänzt Drahorad. „Es könnte sein, dass es irgendwo im Land noch einzelne alte Gravensteiner-Bäume gibt, aber dieser Anger hier ist einzigartig.“ <BR /><BR />Ziel des Obmanns ist es, diese Zeugen von anno dazumal zu erhalten. „Einige Bäume mussten gefällt werden, weil sie morsch waren“, berichtet Helmuth Holzner, der Verwalter des Bach- und Gerengutes, das Karin Arquin gehört. <BR /><BR /><b>Dank an den Besitzer</b><BR /><BR />In Absprache mit der Besitzerin bleiben die 8 gesunden und um die 100 Jahre alten Gravensteiner-Bäume vorerst bestehen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Vereinschef Drahorad.<BR /><BR /> „Sie erinnern hier in der größten Obstbaugemeinde Südtirols an den Obstbau von früher, über den viele Leute gar nichts mehr wissen“, ergänzt der Obmann. Es sei eine historische Pflicht, diese Zeugen einer obstbaulichen Kultur zu pflegen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="668285_image" /></div> Die Sorte Gravensteiner wird laut Drahorad seit mindestens 200 Jahren in Südtirol angebaut. Was zeichnet diesen Apfel aus? „Er ist in Sachen Geschmack und Geruch einer der vorzüglichsten Apfelsorten“, betont Drahorad. „Es gibt nichts besseres als einen Apfelstrudel und Apfelsaft mit Gravensteinern. Die Früchte sind leider etwas empfindlich und in den Geschäften nicht lange haltbar.“ <BR /><BR />Das sei ein Grund dafür, dass der Anbau dieser Frühsorte ab den 1950er Jahren zurückgegangen sei. 10 bis 12 Prozent der Apfelernte im Land seien damals Gravensteiner gewesen. „Die Gravensteiner-Produktion in Lana war bedeutend“, sagt er.<BR /><BR /><b>Ursprung in Dänemark?</b><BR /><BR />„Wahrscheinlich ist der Gravensteiner nicht eine Südtiroler Sorte: Die Quellen geben unterschiedliche Informationen, die meisten sagen aber, dass dieser Apfel aus Norddeutschland und Dänemark komme.“ Schloss Gravenstein in Dänemark sei ihr Ursprung. „Diese Informationen sind historisch aber nicht gesichert“, stellt Drahorad klar. <BR /><BR />Auch Lanas Bürgermeister Harald Stauder findet klare Worte zu den 8 Gravensteiner-Bäumen am Bach- und Gerengut: „Lana zeichnet sich aus durch modernen Obstbau, der mit der Zeit geht. Es muss aber auch Platz für die Geschichte des Obstbaus sein.“ <BR /><BR />Die Gemeindeverwaltung werde deshalb alles dazu beitragen, dass mit Karin Arquin eine Lösung gefunden werde, um diese historisch wertvollen Gravensteiner-Bäume für die Nachwelt zu erhalten. <BR /><BR />